95 Thesen - Rauminstallation in der Gustav-Adolf-Kirche
Veranstaltungen zur Rauminstallation (beginnen jeweils um 19.30 Uhr)
Do 12.Okt. - ERÖFFNUNG DER PROJEKTIONSABENDE
mit den Künstlern Sigrid Friedmann und Ulrich Kaufmann / musikalische Umrahmung: Lissie Rettenwander (Zither, Vocals, analoque effects), Antonia Paljakka (Flöte), Florian Hujer, Damir Matejas, Wilfried Nebenführ (Trompete), Olli Paljakka (Tuba, Trompete), Manfred Nebenführ (Orgel)
Fr 20.Okt.- TAGEBUCHBLÄTTER DER KATHARINA VON BORA
verfasst und gelesen von der Schauspielerin Christine Sommer / musikalische Umrahmung: Duo “Fleuroque” (Ulrike Flörré - Laute, Christian Flörré - Orgelpositiv)
Fr 10.Nov. - UMWELTTHESEN BEI LUTHER
Bewahrung der Schöpfung ist Gottesdienst – der Evangelische Arbeitkreis für Umweltfragen in Wien setzt Luthers Thesen in Beziehung zum Umgang mit der heutigen Welt
Do 23.Nov - EVANGELISCHE JSB MUSIKSCHULE
Klassische Musik mit Solisten und Ensembles der Musikschule / Leitung: Laura Bradley
Mo 27.Nov. - SO PREDIGT GOTT DAS EVANGELIUM …
… auch durch die Musik. (M. Luther). Kompositionen für Flöte und Orgel (solo und im Duett) mit Wolfgang Breinschmid (Wiener Philharmoniker) und Carsten Paap (Vereinigte Bühnen Wien)
Di 28.Nov. - REFORMATIONSMUSIK MIT MODERNEN TÖNEN
Blechquartett und Orgel / Leitung: Yasuko Yamamoto
Di 5. Dez. - THESENVERSTEIGERUNG
Interessierte haben die Möglichkeit, einzelne Thesenbänder in einer Auktion zu erwerben
Wo: Gustav-Adolf-Kirche, Lutherplatz 1, 1060 Wien
Uhrzeit: jeweils um 19.30 Uhr
Video- und Rauminstallation:
Die 95 Thesen – jede und jeder hat schon von ihnen gehört, doch den Inhalt kennt fast niemand. Was ist da von Martin Luther geschrieben worden, das zu solch großen kirchlichen und gesellschaftlichen Veränderungen geführt hat? Eine Rauminstallation von Ulrich Kaufmann und Sigrid Friedmann geht dem auf die Spur – und zwar in Gustav-Adolf-Kirche im sechsten Wiener Gemeindebezirk.
„Meinung wurde sichtbar gemacht am 31. Oktober 1517, als die Thesen an der Tür der Schlosskirche von Wittenberg (Deutschland) angebracht wurden. Die Form der Sichtbarmachung, das Ausdrücken von Überlegungen, das Ans-LichtBringen einer Überzeugung ist auch das Thema der Lichtinstallation“, so Kaufmann und Friedmann.
Das geschieht in Österreichs größter Kirche: 95 weiße Bänder, in der Länge der jeweils auf das Band geschriebenen These, hängen von hoch oben in das Mittelschiff der Kirche. Luftzug setzt die Bänder in eine leichte Schwingung. Leises Klingeln ist zu hören, das von den kleinen Glöckchen ausgeht, die am unteren Ende der Bänder angebracht sind. Sie werden von den Anglern Bissanzeiger genannt und durch ihr Läuten werden sie aufmerksam gemacht, dass ein Fisch angebissen hat. In der Installation sollen sie auf die jeweilige These aufmerksam machen.
Betritt man die Kirche bei Tageslicht, sieht man weiße Bänder, die bis zum Altarraum hin ein Muster im Raum entstehen lassen, das die Wahrnehmung von Höhe und Tiefe des Raumes noch verstärkt. Die Betrachter*innen müssen sich anstrengen um Worte und Sätze zu lesen und ihren Inhalt verstehen zu können, sie müssen sich mit den Sätzen auseinandersetzen und sich Zeit nehmen.
Betritt man die Kirche bei Dunkelheit, werden die Bänder durch eine Videoprojektion bespielt und die Schrift wird deutlich sichtbar. Durch ein Wechselspiel der Projektion erscheinen einzelne Sätze und verschwinden wieder. Lichtstreifen fahren die Bänder entlang. Licht macht das sichtbar, was eigentlich schon da ist.