Ökumenische Aktionen „zeigen, was Karfreitag bedeutet“
Gottesdienst in Grazer Innenstadt – Aktion in Wien – Glockenläuten in Vorarlberg
Wien/Graz/Bregenz (epdÖ) – Zeigen, was der Karfreitag bedeutet, wollen Evangelische und ChristInnen aus der Ökumene am diesjährigen Karfreitag bei Aktionen im öffentlichen Raum. In Wien kommen Vertreterinnen der evangelischen Pfarrgemeinden zu Mittag vor den evangelischen Kirchen in der Dorotheergasse zusammen, um ihr Anliegen mit Orgelmusik, Andacht, Singen und Wortbeiträgen zum Ausdruck zu bringen. „Uns ist der Feiertag genommen worden, das ist ein Schlag ins Gesicht. Darum halten wir heuer besonders inne. Aber der Glaube kann uns nicht genommen werden. Wir stellen ihn frei, mutig und verantwortungsbewusst dar und setzen uns nach wie vor ein in und für die Wiener Gesellschaft“, sagte der Wiener Superintendent Matthias Geist vorab in einer Aussendung. Superintendentialkuratorin Petra Mandl ergänzt: „Wir wollen zeigen, dass von der Änderung des Karfreitags als Feiertag mehr abhängt als nur Arbeitsrecht oder Wirtschaftsinteressen. Es geht um christlichen Glauben, um die Relevanz von Spiritualität in und für die Gesellschaft. Es geht um den Umgang mit Minderheiten und um gegenseitigen Respekt.“ Angekündigt ist u.a. ein Statement des evangelischen Theologen Ulrich Körtner, ein „Pflaster-Kreuz“ soll bei der Aktion eine prominente Rolle spielen. Die von der evangelisch-lutherischen Kirche in Wien, der evangelisch-reformierten, der evangelisch-methodistischen und der altkatholischen Kirche organisierte Aktion beginnt um 11.30 Uhr in der Wiener Dorotheergasse im ersten Bezirk. Um 12.30 Uhr ist eine Medienaktion geplant.
In Graz verleihen die Kirchen ihrer Botschaft mit einem ökumenischen Gottesdienst am Färberplatz Nachdruck. Der evangelische Superintendent Rehner, der die Feier mit dem römisch-katholischen Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl und weiteren KirchenvertreterInnen gestaltet, betont die Wichtigkeit des Karfreitags für das Ostergeschehen: „Gott geht durch Leiden und Tod, damit wir erlöst werden, zur Freiheit gelangen. Das ist die Karfreitagsseite der Medaille. Dann leuchtet die Osterseite auf: Der lebendige Gott lässt uns das erlöste, befreite, geschenkte Leben feiern. Diese Botschaft bringen wir am Karfreitag zu den Menschen in der Stadt.“ Superintendentialkurator Michael Axmann will einen stillen Karfreitag – nicht nur für Christinnen und Christen, sondern für die gesamte Gesellschaft: „In einer Zeit der Eventkultur täte uns ein Feiertag der Stille gut. Ein Tag der Besinnung an dem wir hinterfragen, was gut läuft, und wo wir nachbessern sollten.“ Die ökumenische Feier am Färberplatz in der Grazer Innenstadt beginnt um 12 Uhr, bereits davor besteht die Möglichkeit zum Austausch und zur Information.
In den evangelischen Pfarrgemeinden in Vorarlberg werden die Kirchenglocken um 15 Uhr zu einem „mehrminütigem liturgischen Mahnläuten“ erklingen, wie Ralf Stoffers, Pfarrer in Bregenz, in einer Aussendung ankündigt. Die Gemeinden Bludenz, Feldkirch, Dornbirn und Bregenz wollen damit „die Bedeutung dieses Tages für den christlichen Glauben unabhängig von der Konfession hörbar in Erinnerung rufen“.