„Ohne mich ist das Leben sinnlos“

Diakoniesonntag in Simmering mit Ruth Oberhuber und Stefan Mann

 
von Martina Schomaker
Lesung: Pfarrerin Maria Katharina Moser, Ruth Oberhuber, Assistenz Iris Hanousek und Stefan Mann (von links).
Lesung: Pfarrerin Maria Katharina Moser, Ruth Oberhuber, Assistenz Iris Hanousek und Stefan Mann (von links).

Lachen, zuhören können, hilfsbereit sein – das klingt so selbstverständlich, ist es aber nicht. Es sind Begabungen. „Jeder hat eine besondere Gabe, jede und jeder kann etwas besonders gut“ sagte Pfarrerin Maria Katharina Moser im Gottesdienst zum Diakoniesonntag am 15. April, in dem Ruth Oberhuber und Stefan Mann, beide leben mit Trisomie 21, ihr Talent zeigten: Sie trugen in der Simmeringer Glaubenskirche ihre Texte rund um Hoffnung, Glaube und (Mit-)Menschlichkeit vor. Ihre einfach und klar formulierten Texte bestachen mit ihrem Tiefgang.

Ihre Dichter-Kollegin Veronika Grün, die am Sonntag nicht teilnehmen konnte, hatte sogar eigens zum Thema des Diakoniesonntags „Viele Glieder, ein Leib“ einen Text geschrieben. Ruth Oberhuber trug ihn vor.

  • „Jeder Mensch hat nur einen Leib, auf den jedermann achtgeben muss.
  • Alle Menschen haben einen Leib und zwei Arme und Beine.
  • Ich Veronika bin froh, dass ich lebe, atme, bete und liebe,
  • ohne mich ist das Leben sinnlos“

 

Im anschließenden kurzen Gespräch interviewte Pfarrerin Moser die beiden Gäste zu ihren Gaben. „Gott hat eine ewige Glut in mich gelegt. Ich suche nach Gott, das gibt mir Kraft. Dann flammt es auf“, sagte Ruth Oberhuber. „Gott hat mir eine Stimme gegeben“, sagte Stefan Mann, „und man muss aufpassen, was man sagt.“ Diese Gaben bringen Oberhuber und Mann in ihren Alltag bewusst ein, sind sie doch beide Dichter*in und Schauspieler*in in der Theatergruppe Malaria des Diakoniewerks.

Aufeinander Acht geben, die Gabe eines jeden wertschätzen, seine Gabe einbringen in die Gemeinde – das passe auch perfekt zu den Gemeindevertretungswahlen, die gerade im April österreichweit in allen Evangelischen Pfarrgemeinden stattfänden, sagte Pfarrerin Moser. Es mag noch so selbstverständlich klingen, doch jede Gabe sei ein Geschenk Gottes. „Und durch unsere verschiedenen Gaben wird unsere Gemeinde bunt und vielfältig.“

 

#diakoniesonntag: Die Diakonie und die Evangelischen Kirchen haben 2013 erstmals den „Diakoniesonntag“ ins Leben gerufen, der seitdem österreichweit jedes Jahr im Frühjahr gefeiert wird. Ziel des Diakoniesonntages ist es, neue Impulse zu liefern und diakonisches Handeln sichtbar zu machen.

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