Demokratie in der Kirche: Neue Gemeindevertretungen sind gewählt

Dank an "alte" Gemeindevertreter*innen

 
von Martina Schomaker
Die Beteiligung bei den Gemeindevertretungswahlen im Herbst lag im Schnitt bei 30%. (Foto: epd/Uschmann)
Die Beteiligung bei den Gemeindevertretungswahlen im Herbst lag im Schnitt bei 30%. (Foto: epd/Uschmann)

Wien (epdÖ) – Ein erfreuliches Resümee im Hinblick auf die Wahlbeteiligung zieht die Evangelische Kirche nach den Gemeindevertretungswahlen im Herbst. In den meisten Pfarrgemeinden der Evangelischen Kirche A.B. und in einigen Gemeinden H.B. wurde im Oktober 2023 gewählt. Die umfangreichen Vorbereitungen hätten Wirkung gezeigt, berichtet Oberkirchenrätin Gerhild Herrgesell von der Abteilung Kirchenentwicklung im Kirchenamt. So konnte die Wahlbeteiligung in fast allen Gemeinden erhöht, in einigen Gemeinden sogar verdoppelt werden.

„Gesamt gesehen gingen 30% aller Wahlberechtigten in den Gemeinden A.B. zur Wahl. Herausragend waren wieder die burgenländischen Gemeinden, die teilweise eine Wahlbeteiligung bis zu 98 % aufwiesen“, sagt Herrgesell. In etlichen Orten quer durch Österreich gaben 70% der Wahlberechtigten ihre Stimme ab und zeigten damit, wie wichtig ihnen Demokratie und Mitbestimmung seien. Mit ein Grund für die hohe Beteiligung war die Überarbeitung der Wahlordnung, die es diesmal den Gemeinden ermöglichte, die allgemeine Briefwahl durchzuführen. Die geringste Wahlbeteiligung gab es in Wien, was sich mit den Erfahrungen aus deutschen Landeskirchen decke, „dass Menschen in Großstädten viel schwerer zur Partizipation zu bewegen sind als am Land“.

 

Neue Gemeindevertretungen: diverser und jünger

Erfreulich ist für die Oberkirchenrätin auch, dass die neuen Gemeindevertretungen diverser aufgestellt sind. Auch eine Verjüngung in den Gremien sei zu beobachten, „was auch auf die verstärkte Mitarbeit und Unterstützung der Evangelischen Jugend Österreich zurückzuführen ist“, weiß Herrgesell. In den Gemeindevertretungen und Presbyterien herrsche nun eine gute Mischung aus erfahrenen und langerprobten Mitarbeiter:innen und „Neuen mit frischem Schwung“. Damit kämen nun „auch neue, vielleicht ganz andere Ideen“ in die Gremien. Ein Beispiel für sich bereits abzeichnende Veränderung sei, dass einige Gemeinden auf einen verstärkten Auftritt im digitalen Raum setzen.

Demokratie ist in der Evangelischen Kirche ein hohes Gut. Auf Gemeindeebene werden alle sechs Jahre die Gemeindevertreter:innen neu gewählt. Diese wählen danach den engeren Leitungskreis, das Presbyterium, mit einem Kurator bzw. einer Kuratorin.

Dank an "alte" Gemeindevertreter*innen

Mit den Wahlen haben langjährig engagierte Evangelische ihre Ämter zurückgelegt, nachdem sie ihre Pfarrgemeinde über mehrere Jahre geprägt haben. Einige haben darüber hinaus auch in der Superintendenz, sprich: in ganz Wien gewirkt. So wie zum Beispiel Dr. Edmund Wendel, der in seiner Heimatgemeinde der Erlöserkirche in Leopoldau vier Perioden lang (also über 20 Jahre) das Amt des Schatzmeisters übernommen hat und zudem für mehrere Jahre Delegierter der wienweiten Superintendentialversammlung (dem "Parlament" der Evangelischen Kirche A.B. in Wien) war. Für ganz Wien war Dr. Wendel außerdem auch Obmann des Baufonds und er ist noch Vorsitzender des Pensionsfonds. Die "Staffelübergabe" an seinen Nachfolger oder seine Nachfolgerin erfolgt in der konstituierenden Sitzung des Pensionsfonds im Mai.

Wie Dr. Wendel werden jetzt viele Engagierte ihre "Staffel" weitergeben und ihre Ämter übergeben - in Gemeindevertretungen, Presbyterien, den Fonds, Stiftungen, Arbeitsbereichen. An dieser Stelle sei ALLEN herzlichen gedankt für ihr segenreiches Tun und Wirken!

Edmund Wendel aus der Leopoldau ist einer von vielen längjährigen Ehrenamtlichen in der Evangelischen Kirche A.B. in Wien. Foto: Erlöserkirche

Edmund Wendel (2. vonr rechts) aus der Leopoldau ist einer von vielen längjährigen Ehrenamtlichen in der Evangelischen Kirche A.B. in Wien. Foto: Erlöserkirche

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