Synode in Eisenstadt mit Gottesdienst eröffnet
Superintendent Jonischkeit: Zuversichtliches Handeln aus dem Glauben heraus
Eisenstadt (epdÖ) – Für einen hoffnungsvollen Blick und zuversichtliches Handeln aus dem Glauben heraus hat sich der burgenländische Superintendent Robert Jonischkeit zu Beginn der Synode der Evangelischen Kirche in Österreich ausgesprochen. Im Eröffnungsgottesdienst am Mittwochabend, 6. Dezember, in der Eisenstädter Auferstehungskirche sprach er zahlreiche Herausforderungen an, mit denen sich die Kirchen konfrontiert sehen. Allerdings, so Jonischkeit, dürfe man bei aller Ernüchterung vor allem eines nicht vergessen: „Gott ist bei uns“. Es brauche gleichermaßen Gottvertrauen wie auch eigenes Handeln.
Jonischkeit verwies in seiner Predigt auf das einhundertjährige Jubiläum der Superintendenz Burgenland. In all den Jahren sei mit viel Einsatz und Glauben evangelisches Gemeindeleben aufgebaut worden. Doch derzeit herrsche Ernüchterung, weil die Kirche nicht mehr wachse. Hoffnung biete in dieser Situation die Vision des Evangelisten Johannes im Buch der Offenbarung, die sich mit dem Satz „Alles wird gut!“ zusammenfassen ließe.
Gerade in schwierigen Zeiten braucht es Visionen
Aus biblischen Texten könne man lernen, dass es gerade in schwierigen Zeiten Visionen brauche. Neben allen juristischen und finanziellen Themen, die auf der gesamtösterreichischen Synode beraten werden, „sollten wir auch fragen: Wie kann das Evangelium mit Freude so vermittelt werden, dass die Botschaft ankommt? Wie kann die Kirche ein lebendiges Glaubensleben mit den derzeit vorhandenen Mitteln gewährleisten?“, meinte der burgenländische Superintendent. Wichtig bleibe dabei die biblische Zusage „Gott ist bei uns“, betonte Jonischkeit. Allerdings dürfe dabei nicht das Vertrauen auf Gott und die eigene Verantwortung am Bau des Reiches Gottes gegeneinander ausgespielt werden.
Neue Texte und neue Melodien für die Liturgie
Mit dem Superintendenten gestalteten den Gottesdienst Senior Joachim Grössing und Superintendentialkuratorin Christa Grabenhofer. Die liturgischen Texte wurden von der Kommission für Gottesdienst und Kirchenmusik der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich neu erarbeitet und den Mitgliedern der Synode erstmals vorgestellt. Der Musiker Johannes Diem hatte dazu im Auftrag der Kommission auch neue Melodien komponiert. Zu hören waren Diem am Keyboard mit seiner Frau Ingrid (Gesang) und Moritz Pedarnig am Schlagzeug, ebenso der Evangelische Diözesanchor „Klangfarben“ aus Eisenstadt mit Solistin Anna van de Woestijne und ein Blechbläserquartett aus Mörbisch unter der Leitung von Helmut Lang. Die Orgel spielte Landeskantor Matthias Krampe von der Evangelischen Kirche in Österreich, die musikalische Gesamtleitung lag beim burgenländischen Diözesankantor Christiaan van de Woestijne.
Die Synode ist das höchste gesetzgebende Organ der Evangelischen Kirche. Ihr gehören rund 70 weltliche und geistliche Delegierte aus ganz Österreich an. Die gewählten Vertreterinnen und Vertreter beraten über die Kirchenverfassung, entscheiden über den wirtschaftlichen Haushalt der Kirche, verabschieden kirchliche Gesetze und Stellungnahmen und befassen sich mit Themen, die die gesamtösterreichische Evangelische Kirche betreffen.
Geprägt wird die Synode von der Wahl eines Präsidenten bzw. einer Präsidentin, die am Freitagvormittag auf der Tagesordnung steht. Die Sitzung der Synode A.B. (Evangelisch-lutherische Kirche) hat am Donnerstagvormittag begonnen, am Freitagnachmittag vergrößert sich die Synode A.B. mit den Delegierten der Evangelischen Kirche H.B. (evangelisch-reformiert) zur gemeinsamen Generalsynode, die bis Samstagmittag tagt.
Bilder von der Synode finden Sie auf foto.evang.at