Schöpfungsverantwortung durch Klimaschutz wahrnehmen
Evangelische Umweltbeauftragte präsentieren erweitertes Praxisheft
Wien (epdÖ) – Ein aktualisiertes Praxisheft mit zahlreichen Tipps zum Klimaschutz wurde vor Kurzem von den Evangelischen Umweltbeauftragten zum Download freigegeben. Als gelebte Schöpfungsverantwortung gehöre dieser nicht zu den inhaltlichen Randbereichen der Evangelischen Kirche, sondern zu deren „Kerngeschäft“, schreiben sie aus diesem Anlass in einer aktuellen Presseaussendung. Darauf weise auch das 2022 von der Evangelischen Generalsynode beschlossene Schöpfungspapier mit dem Titel „Schöpfungsglaube in der Klimakrise“ unmissverständlich hin. Durch das Ziel, bis zum Jahre 2035 klimaneutral zu werden, nehme die Evangelische Kirche Österreich ihre Schöpfungsverantwortung wahr. Das bedeute, die kirchlichen CO2-Emissionen in den nächsten sechs Jahren, also innerhalb der Funktionsperiode der gerade neu gewählten Gremien, um nicht weniger als zwei Drittel zu verringern.
„Dies ist eine Herausforderung, die nur gemeinsam bewältigt werden kann“, betonen die Umweltbeauftragten. Aus diesem Grund haben sie zur Unterstützung das Praxisheft „CHANC/GE – Auf dem Weg zur zukunftsfähigen Pfarrgemeinde. Einladung zu einer Weggemeinschaft im Glauben“ erstellt. Vor Kurzem wurde es in erweiterter Form online veröffentlicht. Anhand von 90 konkreten Tipps und Möglichkeiten wird hier aufgezeigt, welche Klimaschutzaktivitäten in den vier Handlungsfeldern Gebäude und Energie, Mobilität, Beschaffung und Bewusstseinsbildung gesetzt werden können. „Klimaschutz und Schöpfungsverantwortung sollen damit mehr Bodenhaftung bekommen“, sagt Dietmar Kanatschnig, Beauftragter für Klimavorsorge und Nachhaltige Entwicklung der Evangelischen Kirche Österreich.
Fokus auf Pfarrgemeinden und ihre Mitglieder
Das neue Praxisheft CHANC/GE (ein Wortspiel aus „Chance“ und „Change“, Anm.) enthält Anregungen für alle kirchlichen Ebenen, setzt aber einen besonderen Fokus auf die Klimaschutzarbeit in den einzelnen Pfarrgemeinden. Auch die Mitglieder der Evangelischen Kirche werden insofern einbezogen, als die vier angeführten Handlungsfelder gleichzeitig auch die Handlungsfelder für die Umstellung auf eine klimagerechte Lebensweise darstellen. „Das Praxisheft ist damit sowohl für die Kirche als Organisation als auch für die Mitglieder eine Quelle für die unterschiedlichsten Ideen und Anregungen zur Transformation in eine klimagerechte Lebens- und Wirtschaftsweise“, heißt es in der Aussendung.
Im Mittelpunkt stehe dabei weniger der Verzicht als vielmehr eine andere, neue Art der Befriedigung der Lebensgrundbedürfnisse. „Viele der Tipps lohnen sich daher auch unabhängig vom Klimaschutz, zumal sie etwa wirtschaftliche Einsparungen oder eine höhere Sicherheit und Widerstandsfähigkeit gegen unvorhersehbare Krisen bewirken.“ Und weiter: „Als evangelische Umweltbeauftragte laden wir die Christengemeinde dazu ein, ihre Schöpfungsverantwortung durch Ausweitung der bisherigen Klimaschutzaktivitäten gerade in den nächsten, für die Verhinderung unerwünschter Klimaauswirkungen so entscheidenden Jahren wahrzunehmen.“
Das Praxisheft „Auf dem Weg zur zukunftsfähigen Pfarrgemeinde“ können Sie hier lesen.
Weitere Informationen und Materialien zum Thema Umwelt- und Klimaschutz finden Sie hier.