Parlament: Treffen mit anerkannten Religionsgemeinschaften
Nationalratspräsident Sobotka: „Besonders wichtige Rolle für Dialog, Zusammenarbeit und Einheit“
Wien (epdÖ) – Erstmals sind Vertreterinnen und Vertreter der staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften im Rahmen der „Plattform der Kirchen und Religionsgesellschaften“ im Parlament zusammengetroffen. „In einer Zeit, in der die Welt von Spannungen und Konflikten geprägt ist, haben die Vertreterinnen und Vertreter der Religionsgemeinschaften eine besonders wichtige Rolle für Dialog, Zusammenarbeit und Einheit für unsere freie Welt und unsere westlichen Werte“, betonte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) bei dem Treffen am Dienstag, 17. Oktober. Er hatte die Kirchenvertreterinnen und -vertreter sowie Abgeordnete aller Fraktionen zu einem Empfang geladen, wie der Pressedienst der Parlamentsdirektion am Donnerstag informierte.
Für Sobotka betone das Treffen nicht nur die Religionsfreiheit und das interreligiöse Verständnis in Österreich, sondern sei auch „ein starkes Zeichen der überparteilichen Einigkeit“. Ziel sei es gewesen, die Wichtigkeit des Dialogs zwischen den Religionsgemeinschaften und der Politik hervorzustreichen, um die pluralistische Gesellschaft Österreichs zu stärken. Der Empfang sei damit auch ein „historisches Treffen“ und markiere „einen bedeutenden Schritt in Richtung einer harmonischeren und inklusiveren Gesellschaft“, hieß es in der Aussendung.
Austausch über wichtige Fragen
An dem Treffen nahmen Oberkirchenrätin Ingrid Bachler von der Evangelischen Kirche A.B., Landessuperintendent Thomas Hennefeld von der Evangelischen Kirche H.B., der Evangelisch-methodistische Landessuperintendent Stefan Schröckenfuchs, der Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz, Peter Schipka, Athanasius Buk von der Griechisch-Orthodoxen Kirche sowie Bischöfin Maria Kubin von der Altkatholischen Kirche teil. Die Islamische Glaubensgemeinschaft war durch ihren Präsidenten Ümit Vural vertreten, die Israelitischen Religionsgesellschaft durch Ladislav Margula.
Weiter anwesend waren der Vorsitzende der Freikirchen in Österreich, Pastor Franz Gollatz, Gemeinderatsvorsteher Jonathan Gabriel und Chorepiskopos Emanuel Aydin von der Syrisch-orthodoxen Kirche, Präsident Simon Soucek von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Walter Hessler von der Neuapostolischen Kirche, Präsident Gerhard Weißgrab und Vizepräsidentin Erika Erber von der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft.
Vonseiten der Politik nahmen die Abgeordneten Gudrun Kugler (ÖVP), die das Treffen mitorganisiert hatte, Martin Litschauer (GRÜNE), Elisabeth Feichtinger (SPÖ), Philipp Schrangl (FPÖ) und Karl Arlamovsky (NEOS) teil.
Aktuell gibt es in Österreich 16 gesetzlich anerkannte Kirchen und Religionsgesellschaften. Die „Plattform der Kirchen und Religionsgesellschaften“ wurde im Mai 2012 gegründet und steht allen in Österreich gesetzlich anerkannten Religionsgemeinschaften offen. Im Vordergrund der gemeinsamen Aktivitäten steht der Austausch über wichtige Fragen im Verhältnis von Staat und Religionsgemeinschaften.