Bares und Wahres

 
von Evangelischer Pressedienst

Michael Chalupka über den Umgang mit dem Geld

Wüssten Sie, ohne nachzusehen, wer auf der 2-Euro-Münze abgebildet ist? Ich habe nachsehen müssen. Jedes Mal, wenn in Europa mit der österreichischen 2 Euro-Münze bezahlt wird, wechselt das Bild der Pazifistin „Bertha von Suttner“ den Besitzer. Wir rufen damit allen Kriegsherren ihren Romantitel entgegen: „Die Waffen nieder!“

Im Sommerloch wird über das Bargeld diskutiert. Bargeld, ob als Schein oder Münze, ist immer auch ein Kommunikationsmittel. Das war schon zur Zeit Jesus so. Auf den Steuermünzen der Römer war der Kaiser abgebildet. Die Münzen zeigten seinen Herrschaftsanspruch. Deswegen konnte Jesus auch auf die Frage, ob man den Römern Steuern zahlen sollte, lapidar antworten: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist!“

Eine wichtigere Rolle spielen die Münzen aber in der Geschichte vom Scherflein der Witwe. Jesus beobachtet, wie eine arme Witwe zwei Kupfermünzen beim Eingang des Tempels spendet. Zuvor hatten einige Reiche großzügig gespendet. Jesus stellt aber seinen Jüngerinnen und Jüngern die arme Witwe als Vorbild hin: „Diese arme Witwe hat mehr in den Kasten gelegt als alle, die etwas eingelegt hatten. Denn sie alle haben von ihrem Überfluss eingelegt, diese aber hat von ihrer Armut eingelegt.“

Entscheidend ist also der Umgang mit dem Geld und die Verteilung zwischen Arm und Reich. Das wären Fragen, die einer politischen Diskussion würdig wären, wenn auch nicht im Sommerloch.

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