Diakonie und Brot für die Welt: Klimaerhitzung verschärft Hungersnöte

 
von Evangelischer Pressedienst

Bereits in 45 Ländern herrscht oder droht eine Hungersnot

Wien (epdÖ) – Aktuell haben bis zu 783 Millionen Menschen weltweit nicht genug zu essen. Aufgrund der Verteuerungen von Getreide, Lebensmitteln und Energie können sich Menschen, die in Armut leben, kein Essen mehr leisten, warnen Diakonie und Brot für die Welt in einer Aussendung. Aber auch Dürren und andere Naturkatastrophen, die durch die Klimaerhitzung hervorgerufen werden, verursachen einen Anstieg der Zahl der Hungernden. Weiterhin seien Menschen in Konfliktregionen wie in Afghanistan, Syrien oder Jemen, „besonders von Hunger betroffen“. Prognosen des Amts der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) zufolge werden in diesem Jahr allein 1,8 Millionen Kinder von akuter Unterernährung bedroht sein.

Die Diakonie Katastrophenhilfe und Brot für die Welt, die Aktion für Entwicklungszusammenarbeit der Diakonie, arbeiten in vielen Ländern wie Kenia, Somalia, Tansania, Äthiopien, Jemen, Afghanistan, Libanon und Uganda daran, die Ernährung von Menschen zu sichern.

Ostafrika erlebe die „schlimmste Dürre seit 40 Jahren“, betonen die Hilfsorganisationen. In Somalia sind 8,25 Millionen Menschen, das ist etwa die Hälfte der Bevölkerung, dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Mit Saatgut, Werkzeugen und landwirtschaftlichen Trainings unterstützen die Diakonie Katastrophenhilfe und ihre lokale Partnerorganisation „Napad“ in Somalia Kleinbauern und Kleinbäuerinnen und sichern nachhaltig deren Lebensgrundlage. Durch klimaangepasste landwirtschaftliche Techniken sollen negative Auswirkungen des Klimawandels bestmöglich abgefedert werden.

„Was wir bei Brot für die Welt sehen, ist, dass Hungerbekämpfung mittlerweile andere Konzepte verlangt“, betont Maria Katharina Moser, Direktorin der Diakonie und von Brot für die Welt. Die Ernährungskrise könne nicht mit Produktionssteigerungen bei industriellem Getreideanbau bekämpft werden. Das habe die jüngere Vergangenheit „traurigerweise“ bereits bewiesen. „Kurzfristig muss Nothilfe bereitgestellt werden, langfristig ist ein Umbau der globalen Nahrungssysteme unerlässlich. Hunger ist ein Verteilungsproblem, denn es ist klar, dass weltweit genügend Nahrung produziert wird, um alle Menschen zu ernähren“, so Moser.

Zahlreiche Regionen Ostafrikas würden infolge der langanhaltenden Dürre zunehmend unbewohnbar. „Die Menschen verlieren ihre Lebensgrundlage, Flüsse und Wasserlöcher sind ausgetrocknet, Ernten verdorren, ganze Viehherden verenden“, erklären die Hilfsorganisationen. Eine weitere Verschlechterung, unter der die Menschen leiden, sei schließlich, dass die Bedingungen für den Gemüsebau immer schwieriger bzw. in manchen Regionen unmöglich werden, so die Diakonie und Brot für die Welt.

Die Diakonie bittet um Spenden für ihre Arbeit in der Katastrophenhilfe:

Rechtsträger: Diakonie ACT Austria
IBAN: AT07 2011 1800 8048 8500
www.diakonie.at/hungersnot

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