Campus der Religionen lässt sich nicht zerschlagen
Entfernung einer Fahnenstange in der Seestadt löst Bestürzung aus
Am „Campus der Religionen“ in Wien-Aspern ist es erneut zu einem offenbar antisemitisch motivierten Vandalenakt gekommen: Wurde in Vorjahren die jüdische Fahne zerstört, einmal samt Fahnenmast, musste am gestrigen Dienstag festgestellt werden, dass die Fahne der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) samt Fahnenmast fehlt.
„Der antisemitische Vandalismus hat eine neue Dimension erreicht“, so Johannes Kronika, Generalsekretär der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft (ÖBR), der bei Markierungsarbeiten für die Umsetzung der Fahnen – vom jetzigen Standort nahe der U2 zum Vorplatz des eigentlichen Campus-Grundstücks – das Fehlen bemerkte.
In einer gemeinsamen Erklärung schreiben die Vertreter und die Vertreterin des Vereins Campus der Religionen:
„Wir sind zutiefst bestürzt über wiederholte Übergriffe auf das Projekt und die Symbolkraft dieses Friedensprojektes.
Wir treten weiter füreinander ein und empfinden jeden Vandalismus an dem Ort für hinterhältig und feig und werten diesen als einen Angriff auf uns alle. Aus der gewachsenen Freundschaft untereinander treten wir jeder Aktion der Zerstörung, Vermeidung oder Entfernung einer unserer Gemeinschaften aus dem Projekt entschieden entgegen.
Der Anlass der Entfernung der Fahne der Israelitischen Kultusgemeinde löst Ratlosigkeit aus. Doch wir lassen uns nicht zerschlagen und werden weiter bewusste Zeichen für Anerkennung, Wertschätzung und Herzensbildung in unserer Gesellschaft und unter allen verschiedenen Glaubensrichtungen setzen.“
Fotos: Johannes Kronika
Weitere Informationen: www.campus-der-religionen.at