Methodistische Kirche fordert Verfassungsrang für Klimaschutz

 
von Evangelischer Pressedienst

Neuer Bischof Stefan Zürcher: Akzente für Klimaschutz und ökumenische Beziehungen

Wien (epdÖ) – Die Evangelisch-methodistische Kirche in Österreich appelliert an die Bundesregierung, den Klimaschutz konsequent umzusetzen. „Österreich braucht umgehend ein tragfähiges Klimaschutzgesetz, das das Recht auf Klimaschutz in der Verfassung verankert“, betont die Kirche in einer Resolution, die am vergangenen Wochenende bei der Jahreskonferenz der Methodistischen Kirche in Linz beschlossen und am Montag an die Regierung versandt wurde. Zu den konkreten Forderungen der Kirche gehören eine neue Mobilitäts- und Verkehrspolitik mit einem klaren Bekenntnis zum EU-weit beschlossenen Aus für Verbrennungsmotoren im KFZ-Bereich ab 2035.

Außerdem fordert die Methodistische Kirche langfristige Strategien für die Reduktion klimaschädlicher Treibhausgase und Sozialleistungen für einkommensschwache, besonders von der Klimakrise betroffene Haushalte. In ihrer Resolution erklärt sich die Methodistische Kirche solidarisch mit jenen Menschen, die ihre zunehmende Verzweiflung in Form von gewaltfreiem Protest auf Straßen zahlreicher Städte zum Ausdruck bringen. „Als Kirche teilen wir ihre Sorgen und solidarisieren uns mit ihren Forderungen. Wir fordern politisch Verantwortliche und die Medien auf, dies ebenso zu tun“, heißt es in der Resolution.

Im Rahmen der Jahreskonferenz in Linz erfolgte auch die Amtsübergabe an den neuen methodistischen Bischof Stefan Zürcher. Der 56-jährige war bei der außerordentlichen Tagung der Zentralkonferenz (Synode) bereits im November 2022 in Basel zum Bischof der Methodistischen Kirche in Mittel- und Südosteuropa gewählt worden. Dieser gehören auch die methodistischen Gemeinden in Österreich an. Zürcher folgt damit auf Bischof Patrick Streiff, der die Zentralkonferenz seit 2006 geleitet hat und in den Ruhestand tritt.

Das Bischofsamt diene vorwiegend der Kircheneinheit über Landesgrenzen hinweg, erläuterte Zürcher bei einem Pressegespräch mit dem Wiener Superintendenten Stefan Schröckenfuchs am Montag in Wien. Allerdings sei es „auch die Aufgabe des Bischofs, ökumenische Beziehungen zu pflegen“, sagte Zürcher über sein Amtsverständnis. Zu der Zentralkonferenz (Diözese) gehören neben Österreich auch Albanien, Algerien, Belgien, Frankreich, Nord-Mazedonien, Polen, Rumänien, Serbien, Tschechien, Tunesien, Ungarn und die Schweiz. Der Bischof hat seinen Sitz in Zürich.

Weltweit bekennen sich bis zu 90 Millionen Menschen zu Kirchen, die aus der methodistischen Bewegung entstanden und im „World Methodist Council“ (Weltrat Methodistischer Kirchen) verbunden sind. Hervorgegangen ist die Evangelisch-methodistische Kirche im 18. Jahrhundert aus der Kirche von England (Anglikanische Kirche). Als Begründer der methodistischen Bewegung gelten der anglikanische Priester John Wesley (1703-1791) sowie dessen Bruder Charles Wesley und George Whitefield.

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