Diakonie begrüßt Kinderarmutspaket

 
von Evangelischer Pressedienst

Leistungen regelmäßig und sozialstaatlich eingebettet, weitere Schritte nötig

Wien (epdÖ) – „Die auf den Weg gebrachten Unterstützungen für armutsbetroffene Kinder helfen im Alltag der Teuerungen, auch wenn sie eine grundlegende Reform der schlechten Sozialhilfe und eine Verbesserung der Arbeitslosenversicherung nicht ersetzen“, kommentiert die Diakonie das von der Regierung vorgestellte Paket gegen Kinderarmut. „Die Maßnahmen kommen regelmäßig, automatisiert und sind sozialstaatlich eingebettet – da ist immer der bessere Ansatz“, so Sozialexperte Martin Schenk.

Diese Initiative zur Linderung der schlimmsten sozialen Teuerungsfolgen bei Kindern sollte der „erste Schritt zu einem Gesamtpaket gegen Kinderarmut in Österreich sein“, wie auch die europäische „Child Guarantee“ sie anvisiert, erinnert Schenk: „Die soziale Benachteiligung von Kindern zu bekämpfen, heißt die Therapielücke bei psychischen Problemen und Entwicklungsbeeinträchtigungen zu schließen, heißt Präventionsketten für Kinder einzuführen, heißt eine warme Mahlzeit in der Schule zu organisieren, heißt das unterste soziale Netz zu reformieren, damit Existenzsicherung, Chancen und Teilhabe für jedes Kind gesichert sind.“ Im Gesundheitssystem, in der Bildung und in der Prävention gebe es große Herausforderungen und Lücken gerade für Kinder, die krank und sozial benachteiligt sind: „Beengtes Wohnen und geringes Einkommen zu Hause verschärfen die Situation“, warnt Schenk.

Präventionsketten dienten der besseren Betreuung, Förderung und Entwicklung von Kindern. Dabei gehe es darum, bei den Lebensphasen und Entwicklungsherausforderungen des Kindes anzusetzen und begleitende Unterstützungsmaßnahmen anzubieten. Unterstützungsnetze sollten mobilisiert werden, die sozialstaatlich, institutionell, in der Gemeinde und der Community zu finden sind. Erstes Glied in der Kette seien dabei die frühen Hilfen für Eltern und Babys.

„Kinder brauchen Hilfe, wenn sie mit ihrem Alltag und sich selbst nicht mehr zurecht kommen“, unterstreicht die Diakonie. Das erfordere einen besseren Umfang und Zugang zu kassenfinanzierter Therapie, mehr Therapieangebote und psychosoziale Notdienste außerhalb der Ballungszentren.

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