Trost in der Krise

 
von Evangelischer Pressedienst

Michael Chalupka über Hilfe durch Beten, Handeln und neues Denken

Am Anfang des Jahres begehen die Kirchen die Weltgebetswoche für die Einheit der Christen, und meist werden auch die Kirchenaustrittszahlen veröffentlicht. Die fehlende Einheit und der Mitgliederschwund werden als Krisen gedeutet und bedauert.

Krisen im Leben sind eine neue Chance, auch im Leben der Kirchen. „Die Chance einer Krise besteht darin, dass unser Leben auf einen Punkt zustrebt, wo man neu denken und alte Einstellungen verlernen muss. Eine Krise habe ich ja dann, wenn die Anforderungen des Lebens in keinem Verhältnis mehr stehen zu meinen Bewältigungsmöglichkeiten“, meinte einst die Zürcher Psychologieprofessorin Verena Kast.

Neu denken und Altes verlernen kann ich aber nur, wenn ich keine Angst habe und mich nicht ängstlich am letzten Strohhalm, der scheinbare Sicherheit bietet, festklammere.

Die zentrale Botschaft an die Jünger Jesu in dieser Welt ist das „Fürchtet Euch nicht!“ Die Menschen haben ein Anrecht darauf, dass ihnen die Kirchen helfen, ihr Leben gerade in Krisensituationen der Trauer, des Abschieds und Neubeginns zu bewältigen. Es geht um nichts weniger als den größten Trost im Leben und Sterben. Da hilft es, nicht über die eigene Krise zu klagen, sondern zu tun, was nötig ist. Die Einheit ergibt sich dann fast von selbst im Beten und Handeln. Die Kirchen gibt es nicht um ihrer selbst willen. Aber auch ihnen gilt der Zuspruch: Du bist gesegnet und du sollst ein Segen sein.

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