Einsatz gegen Rassismus im Mittelpunkt der Gebetswoche für die Einheit

 
von Evangelischer Pressedienst

TV-Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich am 22. Jänner aus Wels

Wien (epdÖ) – Vom 18. bis 25. Jänner wird auch in Österreich die internationale „Gebetswoche für die Einheit der Christen“ begangen. Während dieser Ökumene-Woche kommen Christinnen und Christen aus unterschiedlichen Konfessionen zusammen, um gemeinsam für die Einheit der Christenheit zu beten. Heuer steht dabei thematisch der gemeinsame weltweite Einsatz gegen Rassismus im Mittelpunkt. Das Motto der Gebetswoche 2023 ist an das biblische Buch Jesaja angelehnt: „Tut Gutes! Sucht das Recht!“

Der traditionelle zentrale Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) zur Gebetswoche findet heuer am Sonntag, 22. Jänner, um 9.30 Uhr in der katholischen Kirche St. Franziskus in Wels statt. Der Gottesdienst wird live in ORF 2 und im ZDF übertragen.

Mit der Gemeinde in Wels und der internationalen TV-Gemeinde feiern u.a. die evangelische Oberkirchenrätin Ingrid Bachler, Doreen Ighama, Kirchenvorständin der Evangelisch-methodistischen Kirche in Österreich, der armenisch-apostolische Bischof und ÖRKÖ-Vorsitzende Tiran Petrosyan, der katholische Bischof Manfred Scheuer, Angelika Gumpenberger-Eckerstorfer, Leitende Seelsorgerin der Pfarre St. Franziskus, der emeritierte altkatholische Bischof Johannes Okoro sowie ein Vertreter der serbisch-orthodoxen Kirchengemeinde in Wels.

Sünde des Rassismus

Jährlich werden Kirchenvertreter*innen in einer anderen Region der Welt gebeten, die Materialien für die Gebetswoche zu erarbeiten. Die Vorbereitungsgruppe für die Gebetswoche 2023 kommt aus dem US-Bundesstaat Minnesota. Aufgrund eigener leidvoller Erfahrungen hat die Vorbereitungsgruppe in der Gebetswoche das Thema Rassismus in den Vordergrund gestellt.

In Minnesota gibt es seit vielen Jahren Rassenunterschiede, die zu den schlimmsten in den USA gehören. Auch in jüngerer Zeit war Minnesota ein Epizentrum von Rassenunruhen. Als im Mai 2020 der Afroamerikaner George Floyd von einem Polizisten ermordet wurde, gingen auf der ganzen Welt Menschen auf die Straße, um gegen die Ungerechtigkeit zu protestieren. Wie es in einer Aussendung des Weltkirchenrates heißt, habe die Geschichte der Misshandlung von Gemeinschaften nichtweißer Menschen auch anhaltende Ungerechtigkeiten und tiefe Gräben zwischen Gemeinschaften zur Folge. Daher seien Rassenprobleme in der Geschichte der Kirchen in den Vereinigten Staaten auch eine der Hauptursachen von Spaltungen zwischen den Kirchen.

Die Sünde des Rassismus zeige sich in Vorstellungen oder Praktiken, die eine „Rasse“ von einer anderen unterscheiden und ihr überordnen. Der Prophet Jesaja aber lehre, dass Gott Recht und Gerechtigkeit zu jeder Zeit und in allen Bereichen des Lebens verlangt. „Gerechtigkeit, Recht und Einheit entspringen Gottes tiefer Liebe zu jedem von uns – sie sind im Wesen Gottes selbst verwurzelt und sollen nach Gottes Willen auch unseren Umgang miteinander bestimmen“, so die Kirchenvertreter aus Minnesota. Gottes Verheißung, eine neue Menschheit „aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen“ zu schaffen, rufe zu Frieden und Einheit auf.

Österreichweite Gottesdienste

Österreichweit finden in der Gebetswoche ökumenische Gottesdienste statt. Das Forum der christlichen Kirchen in Oberösterreich lädt etwa am Mittwoch, 25. Jänner, um 18.30 Uhr zu einem Gottesdienst in die Serbisch-orthodoxe Kirche (Posthofstraße 41). Dem Forum gehören die Altkatholische Kirche, die Baptisten, die Evangelische Kirche A.B. und die Evangelische Kirche H.B., die Evangelisch-methodistische Kirche, die Koptisch-orthodoxe Kirche, die Römisch-Katholische Kirche, die Rumänisch-orthodoxe Kirche und die Serbisch-orthodoxe Kirche an.

In Wien lädt Kardinal Christoph Schönborn am 25. Jänner wieder zum traditionellen Ökumenischen Empfang ins Erzbischöfliche Palais. (Teilnahme nur mit persönlicher Einladung.) Vor dem Empfang wird um 17 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst in der evangelisch-lutherischen Stadtkirche (Dorotheergasse 18) gefeiert.

Schon am Freitag, 13. Jänner, lädt der Salzburger Erzbischof Franz Lackner zum traditionellen Ökumenischen Empfang (Kapitelplatz 3, 18 Uhr). Dabei wird die evangelische Theologin und theologische Referentin des Bischofs Eva Harasta über die jüngste Vollversammlung des Weltkirchenrates im vergangenen September in Karlsruhe berichten.

Am Donnerstag, 19. Jänner, findet um 18 Uhr in der rumänisch-orthodoxen Kirche in Salzburg (Robinigstraße 48) eine ökumenische byzantinische Vesper statt. Gestaltet wird sie gemeinsam von der Ukrainisch Griechisch-katholischen Kirche und der Rumänisch-orthodoxen Kirche.

Am Freitag, 20. Jänner gibt es um 18 Uhr in der Kirche St. Markus (Franz-Josefs-Kai 21) ein ökumenisches Abendgebet mit Gesängen aus Taizé und den Ostkirchen. Am Sonntag, 22. Jänner, laden die orthodoxen Gemeinden in Salzburg zur feierlichen „Segnung der Salzach“ am Elisabethkai (14.30 Uhr).

Am Montag, 23. Jänner, findet um 18 Uhr in der Evangelischen Christuskirche in Salzburg (Schwarzstraße 25) der Ökumenische Stadtgottesdienst zur Gebetswoche statt, an dem Vertreter*innen aller in Salzburg beheimateten Kirchen teilnehmen.

In Innsbruck lädt der Ökumenische Arbeitskreis in Tirol gemeinsam mit der Unipfarre Innsbruck am Dienstag, 24. Jänner, zu einem ökumenischen Gottesdienst in die Johanneskirche am Innrain (19 Uhr) ein. (Weitere ökumenische Gottesdienste in Tirol in der Gebetswoche: www.oekumene-tirol.at/veranstaltungen/)

Materialien für die Gebetswoche 2023: www.oekumene.at

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