Wiener Superintendent Geist: Regionale Kooperation stärken

Neue Ideen auf regionale Tragfähigkeit prüfen

 
von Martina Schomaker
„Alles was wir planen, müssen wir eingebettet in das ganze Geschehen in Wien und in ganz Österreich begreifen“, sagt Superintendent Matthias Geist. (Foto: Bernd Gratzer)
„Alles was wir planen, müssen wir eingebettet in das ganze Geschehen in Wien und in ganz Österreich begreifen“, sagt Superintendent Matthias Geist. (Foto: Bernd Gratzer)

Wien (epdÖ) – Ein Plädoyer für verstärkte Kooperation und Solidarität in der Region und darüber hinaus hat der Wiener Superintendent Matthias Geist gehalten. Die regionale Entwicklung, die Geist vor vier Jahren in Wien initiierte, „kann uns in gemeinsamer Verantwortung helfen, am richtigen Ort loszulassen und andererseits nicht nur einen Rückbau zu verwalten, sondern mit neuen Initiativen zu gestalten und dringende Innovationen einzuführen“, sagte der Superintendent vor den Delegierten der Superintendentialversammlung am Samstag, 19. November, in Wien.

Sowohl in der Selbstwahrnehmung als auch beim Personaleinsatz von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werde es „an allen Standorten und in allen Arbeitsfeldern“ Neuansätze brauchen. „Wir sind hier und heute verantwortlich für eine Trendwende, die wir nur gemeinsam schaffen und zu der ich Sie mehr denn je einlade. Nur so können wir in zwei oder zehn Jahren behaupten, heute verantwortlich zu handeln“, appellierte der Superintendent an die Verantwortung der Delegierten aus den Wiener Pfarrgemeinden. „Alles was wir planen, müssen wir eingebettet in das ganze Geschehen in Wien und in ganz Österreich begreifen“, sagte Geist weiter, „sonst werden wir unserer Verantwortung für die Evangelische Kirche nicht gerecht“. „Jetzt und nicht in zehn Jahren“ brauche es das Bewusstsein, „EIN evangelisches Wien“ zu sein.

In der zukünftigen Entwicklung würden laut Geist „vor allem aus wirtschaftlichen und aus Klimaschutzgründen“ vermutlich weniger Gebäude benötigt, aufgrund der knapperen Personalsituation brauche es eine Umverteilung auf breiter angelegte Arbeitsschwerpunkte ebenso wie einen „bewussteren Personaleinsatz im Großstadtgebiet Wien“. Geist erwartet hier mehr Beratungen und Entscheidungen in der Region, neue Ideen sollten vorher immer auf regionale bzw. diözesane Tragfähigkeit geprüft werden. Außerdem brauche es verstärkt Konzepte „nachgehender Seelsorge“ etwa für junge Menschen. Beim Thema der Finanzierung sprach sich Geist auch dafür aus, verstärkt Fundraising in den Blick zu nehmen.

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