„Warum war Adam der glücklichste Mensch der Welt? …

 
von Evangelischer Pressedienst

Zum Muttertag befasst sich Julia Schnizlein mit dem Image von Schwiegermüttern

… Er hatte keine Schwiegermutter.“ Während Mütter heute wieder einmal gefeiert werden, kämpfen Schwiegermütter nach wie vor mit ihrem Drachenimage. Apropos: „Warum kommen Schwiegermütter nie in den Himmel? Weil Drachen nicht höher als hundert Meter steigen können.“

Das Klischee der bösen Schwiegermutter hält sich hartnäckig. Anders als Schwiegerväter sind Schwiegermütter Gegenstand zahlreicher böser Witze und Stereotype. Manche Bilder sind nicht völlig aus der Luft gegriffen, denn es gibt Schwiegereltern, die ihren erwachsenen Kindern und deren Familien das Leben schwer machen. Weil sie nicht loslassen können. Weil sie ihr eigenes Leben und Tun immer wieder mit dem der Schwiegerkinder vergleichen und sich ungefragt und ungebeten einmischen. Weil sie alles besser wissen, an allem herumkritisieren und man es ihnen eigentlich nie recht machen kann.
Aber es gibt auch die anderen. Die unzähligen Schwiegermütter, die unendlich viel leisten, um ihre Kinder und deren Familien zu unterstützen. Die ihre Schwiegerkinder als Bereicherung und Erweiterung ihrer Familie ansehen und zu ihnen eine eigene, innige Beziehung aufbauen. So wie es bei meiner Schwiegermutter der Fall ist.

Auch die Bibel erzählt von so einer Vorzeigeschwiegermutter: Noomi. Sie liebt ihre Schwiegertöchter. Als ihre eigenen Söhne viel zu früh sterben, will sie nur das Beste für die beiden Frauen und rät ihnen, sich von ihr zu lösen und sich neu zu verheiraten. Eine der beiden, Rut, ist aber nicht bereit, die Schwiegermutter fallen zu lassen. Sie verspricht ihr, immer bei ihr zu bleiben. Und das tut sie auch: Die beiden Frauen halten in einer patriarchalen Gesellschaft unverbrüchlich zusammen, kümmern sich umeinander und lernen voneinander. Als Rut schließlich wieder heiratet und einen Sohn zur Welt bringt, ist Noomi überglücklich, nun endlich Großmutter zu sein.

Diese Frauensolidarität zwischen Rut und Noomi berührt mich. Ihre Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, dass Frauen anderen Frauen den Rücken stärken. Dass zu einer Familie mehr gehören als EINE Mutter. Dass von einer guten Beziehung im Endeffekt alle profitieren. Am heutigen Muttertag feiere ich alle Frauen, die anderen Frauen helfen, gute Mütter zu sein.

Weitere Artikel

Nach Oben