Taiwan im Fokus des Ökumenischen Weltgebetstags der Frauen
Frauen aus Taiwan gestalten Liturgie für WGT-Gottesdienst am 3. März
Wien (epdÖ) – Taiwan steht im Fokus des diesjährigen Ökumenischen Weltgebetstag der Frauen (WGT) am 3. März. „Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder – sie alle sind herzlich dazu eingeladen, in weltweiter Verbundenheit gemeinsam den Weltgebetstags-Gottesdienst zu feiern“, heißt es auf der Webseite der ökumenischen Fraueninitiative.
Frauen aus Taiwan haben die Liturgie für den Gottesdienst des WGT verfasst, der unter dem Titel „Glaube bewegt“ steht. Im Zentrum des Gottesdienstes im März stehen Verse aus dem Brief an die Gemeinde in Ephesus (Eph 1,15-19). Eine wichtige Rolle spielen darin Glaube, friedliches Zusammenleben und Dankbarkeit. „Durch die Liturgie wollen die Frauen aus Taiwan ihre Erfahrungen im Glauben mit uns teilen und Gottes wunderbare Taten durch ihre Geschichten bezeugen“, heißt es seitens des WGT.
Taiwan wurde in seiner Geschichte immer wieder zum Spielball der pazifischen Großmächte wie China und Japan. Nach der Ankunft der ersten christlichen Missionarinnen und Missionare 1624 wurden sie von chinesischen Eroberern 1661 wieder vertrieben. Heute machen nach Angaben des WGT Christinnen und Christen in dem Land vier Prozent der Bevölkerung aus. In dem Inselstaat, 180 Kilometer vor der Südküste Chinas gelegen, leben über 23 Millionen Menschen. Seit Jahren droht China dem Land mit Annexion, allerdings ist eine offene Auseinandersetzung bislang nicht eingetreten.
„Die Projekte, die 2023 über die Kollekte finanziert werden, sollen etwas in Bewegung setzen. Sie sollen eine positive Entwicklung auslösen. Vor allem der Wunsch nach Frieden ist nach Kriegsausbruch in der Ukraine im Februar 2022 größer denn je“, erklärt WGT-Projektreferentin Verena Bauer. Ziel sei die Bewegung hin zu einem friedlichen Zusammenleben ohne Gewalt. „Krieg war seit vielen Jahren in Europa kein Thema mehr. Doch in vielen anderen Ländern sind kriegerische Auseinandersetzungen und Konflikte trauriger Alltag. Dabei leiden Frauen besonders darunter“, so Bauer.
Gemäß dem Motto „informiert beten – betend handeln” erfahren die Mitfeiernden mehr über das Weltgebetsland und unterstützen durch ihre Kollekte weltweite Frauen- und Mädchenprojekte. Ziel der Projektförderung, die jedes Jahr unter einem anderen Fokus steht, ist die Hilfe zur Selbsthilfe und Stärkung der Handlungskompetenzen. 2023 sollen im Besonderen Frauen in Konfliktregionen durch Projekte gefördert werden.
Der Weltgebetstag verbindet Frauen aus verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften mit Christinnen unterschiedlicher Kulturen und Traditionen in aller Welt. Er ist die älteste und größte ökumenische Basisbewegung von Frauen weltweit und wird jeden ersten Freitag im März in über 170 Ländern der Erde sowie aktuell in rund 340 österreichischen Pfarrgemeinden gefeiert. Seit über 70 Jahren wird der WGT in Österreich ökumenisch vorbereitet und gefeiert. Dabei wird die Liturgie jedes Jahr von Frauen aus einem anderen Land gestaltet.
Die Bewegung hat ihren Ursprung in den USA Ende des 19. Jahrhunderts. 1927 kam der WGT der Frauen nach Europa, in Österreich wurde er zum ersten Mal 1952 ökumenisch vorbereitet und gefeiert. Bereits in mehr als 400 Orten ist der Weltgebetstag ein fixer Bestandteil des kirchlichen Lebens geworden.
Informationen unter: weltgebetstag.at/projekte-2023/