Schladming: Vier Jahre Mahnwache für Verfolgte und Schutzsuchende
Ökumenischer Gedenkgottesdienst am 19. November
Schladming (epdÖ) – Seit vier Jahren finden in Schladming wöchentlich ökumenische Mahnwachen statt. Aus diesem Anlass lädt das Mahnwachenteam rund um die evangelische Religionspädagogin Monika Faes und den römisch-katholischen Diakon Hannes Stickler zu einem Gedenkgottesdienst am Sonntag, 19. November, um 10.15 Uhr in die Stadtpfarrkirche Schladming. „Es ist uns Auftrag und Verpflichtung weiter einzustehen für alle, die ohne Schutz und Stimme sind“, sagt Monika Faes. Gerade in bewegten Zeiten sei es richtig und wichtig, ergänzt Diakon Hannes Stickler, „gemeinsam dankbar in die Vergangenheit zu schauen und zu reflektieren, was alles gelungen ist!“
Die Intention der Mahnwache geht auf den 7. November 2019 zurück, als anlässlich der drohenden Abschiebung eines Jugendlichen aus Afghanistan, Hossein Khavary, eine Gebetsinitiative gestartet wurde. Seit diesem Tag wachen und beten jeden Donnerstagabend Menschen vor dem evangelischen Pfarrhaus, „mit dem Herzensanliegen, an Verfolgte und Schutzsuchende zu denken, für sie und die Verantwortlichen zu beten und das Thema Asyl und Integration wach zu halten“, erzählt Faes. „Diesem Meilenstein gedenken wir in ökumenischer Verbundenheit in einem Gottesdienst in der katholische Stadtpfarrkirche Schladming.“
Chalupka: Eure Wachsamkeit wird gebraucht
„Euer ausdauerndes Gebet weckt uns alle immer wieder auf, erinnert uns immer wieder daran, uns nicht von den Sorgen des täglichen Lebens gefangen nehmen zu lassen“, schreibt der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka aus Anlass des vierjährigen Bestehens der Mahnwache. „Des Betens wird kein Ende sein, Eure Wachsamkeit wird gebraucht.“ Deshalb wünsche er dem Mahnwachenteam „einen langen Atem“.
Hossein Khavary, der im Herbst 2015 nach Österreich kam und dessen drohende Abschiebung im Jahr 2019 die Mahnwachen auslöste, konnte in Schladming bleiben. Er absolvierte eine Lehre als Elektrotechniker, holt die Matura nach und hat in der Region einen Arbeitsplatz gefunden. „Ich bin dankbar, dass es hier Menschen gibt, die Fremde aufnehmen, sie begleiten und an sie glauben“, sagt Khavary. „Euch allen möchte ich für Eure Gebete, guten Gedanken und Gesten der Verbundenheit Danke sagen.“
Beim Gedenkgottesdienst am 19. November werden Fürbitten, Gebete und Lesungen von Schutzsuchenden von damals und heute und von Mahnwachenbeter:innen gesprochen. Im Anschluss an die Veranstaltung besteht Gelegenheit ins Gespräch zu kommen und Schutzsuchende aus der Region kennenzulernen.