Rufe nach Frieden in der Ukraine bei Ökumene-Empfang in Salzburg

 
von Evangelischer Pressedienst

Erzbischof Lackner: „Gemeinsamer Einsatz für den Frieden“ – Evangelische Theologin Harasta gibt Denkanstöße aus jüngster Weltkirchenrat-Vollversammlung

Salzburg (epdÖ) – Im Zeichen von Rufen nach Frieden in der Ukraine und anderen Konfliktregionen weltweit stand der diesjährige Ökumene-Empfang mit Salzburgs Erzbischof Franz Lackner. „Unser gemeinsamer Einsatz als Christen kann nur dem Frieden gelten – denn Christus ist der Fürst des Friedens“, sagte Lackner am Freitagabend, 13. Jänner, im Kardinal-Schwarzenberg-Haus. Der Einladung der Stiftung „Pro Oriente“ zum traditionellen Ökumenischen Empfang im Vorfeld der Gebetswoche für die Einheit der Christen (18. bis 25. Jänner) folgten zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen in Salzburg sowie des öffentlichen Lebens. Die evangelische Theologin Eva Harasta sprach im zentralen Impulsreferat über Denkanstöße für die Kirchen Österreichs aus der jüngsten Vollversammlung des Weltkirchenrats.

Erzbischof Lackner blickte in seinen einleitenden Worten auf die ökumenischen Ereignisse des vergangenen Jahres zurück. Dabei erinnerte er unter anderem an seine Reise in die kriegsgeplagte Ukraine und seinen Besuch beim Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios. „In der Göttlichen Liturgie in Lemberg hörten wir immer wieder den Ruf ‚Friede allen!‘, während draußen die Sirenen den Raketenalarm verkündeten“, berichtete der Salzburger Erzbischof. Den Ökumenischen Patriarchen nannte er einen „Brückenbauer des Friedens“, mit dem man sich im Gebet um Frieden und die Einheit unter den Christen verbunden wisse. Den Vertreterinnen und Vertretern der Kirchen dankte Lackner auch für die Kondolenzschreiben zum Tod von Benedikt XVI. und lud zur Teilnahme an einem Gottesdienst für den am Silvestertag verstorbenen emeritierten Papst am 31. Jänner (19.30 Uhr) im Salzburger Dom ein.

Pfarrerin Eva Harasta berichtete in ihrem Impulsreferat über die Arbeit des weltweiten Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), der im vergangenen September in Karlsruhe zu seiner 11. Vollversammlung zusammengetreten war. Die Theologische Referentin von Bischof Michael Chalupka ging dabei insbesondere auf die Schwerpunkte Klimakrise und Ukrainekrieg ein. Der Weltkirchenrat habe sich dafür ausgesprochen, dass die Mitgliedskirchen von den jeweiligen Regierungen ein entschiedenes Handeln gegen die Erderwärmung einmahnen. Darüber hinaus rief der Weltkirchenrat die „Ökumenische Dekade der Buße und des praktischen Eintretens für einen gerechten und blühenden Planeten“ aus.

Ebenso setze sich der Weltkirchenrat für ein Ende des Kriegs in der Ukraine und die Wahrung der Menschenrechte ein. Die russisch-orthodoxe Delegation bei der ÖRK-Vollversammlung habe eine entsprechende Erklärung in Karlsruhe zwar erwartungsgemäß kritisiert, aber nicht zu Fall gebracht, so Harasta. Auch Stimmen aus der Ukraine konnten sich bei der Vollversammlung eindrücklich einbringen, obwohl derzeit keine ukrainische Kirche Mitglied im Weltkirchenrat ist.

Prof. Dietmar Winkler, Vorsitzender der Salzburg-Sektion von Pro Oriente, konnte beim Ökumenischen Empfang neben Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf u.a. auch den emeritierten Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser, den serbisch-orthodoxen Bischof Andrej Cilderdzic, den evangelisch-lutherischen Superintendenten Olivier Dantine, Superintendentialkurator Christiaan van den Berge, Pfarrerin Dorothee Büürma von der Evangelisch-methodistischen Kirche, den altkatholischen Generalvikar Martin Eisenbraun und Vertreter aus Pfingst- sowie Baptistengemeinden begrüßen.

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