Reutte: Erste grenzüberschreitende Kooperation mit Evangelisch-Lutherischer Kirche in Bayern
Michael Jäger als neuer Seelsorger der Pfarrgemeinde Reutte eingesetzt
Reutte (epdÖ) – Der bisherige Pfarrer von Bozen, Michael Jäger, wurde am Sonntag, 8. Oktober, in sein Amt als evangelischer Pfarrer von Reutte und Pfarrer für die Tourismusseelsorge in Füssen eingeführt. Damit erfolgte die erste grenzüberschreitende Kooperation zwischen der Evangelischen Kirche A.B. und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Jäger wurde in einem feierlichen Gottesdienst von Superintendent Olivier Dantine und Jörg Dittmar, Dekan von Bad Windsheim, in sein Amt eingeführt.
Die Evangelische Pfarrgemeinde Reutte in Tirol habe „ein neues Kapitel aufgeschlagen“, so Kuratorin Brigitte Moritz. Jäger war im März von den zuständigen Stellen in Bayern bestellt und von der Gemeindevertretung Reutte gewählt worden. Der gebürtige Franke ist dienstrechtlich Pfarrer der Evangelischen Landeskirche Bayern (ELKB) und der Pfarrgemeinde Reutte zugeteilt. Die Evangelische Kirche A.B. in Österreich refundiert den entsprechenden Teil des Gehaltes an die ELKB. Damit hat Jäger mit der Evangelischen Kirche in Österreich und der Evangelischen Landeskirche Bayern zwei Dienstgeber: Je zur Hälfte ist er für die Gemeinde im Außerfern und die Tourismusseelsorge im Raum Füssen zuständig.
Mehrere Jahre arbeiteten Dantine und Dittmar an der Einführung dieser Pfarrstelle. „Seit etwa zwei Jahren haben sich die Gespräche intensiviert, sodass wir voriges Jahr endlich die Ausschreibung als bayerische Pfarrstelle vornehmen konnten“, erzählt Dantine. „Eine Kooperation mit der Kirche H.B. gibt es bereits im Kleinwalsertal, das von Oberstdorf aus betreut wird“, so der Superintendent.
„Es freut mich, dass es gemeinsam mit den Verantwortlichen der ELKB gelungen ist, diese grenzüberschreitende Kooperation auf die Beine zu stellen“, sagte Jäger bei seiner Amtseinführung. Mit dieser kombinierten Pfarrstelle werde deutlich zum Ausdruck gebracht, dass Kirche zwar an der jeweiligen Ortsgemeinde gelebt werde, aber nie auf die Gemeindegrenzen beschränkt sein könne. „Ich bin überzeugt, dass so die Pfarrgemeinden in der Region dies- und jenseits der Landesgrenze zu einem guten Miteinander im Dienst für die ihnen anvertrauten Menschen geführt werden“, so Jäger.