Pogromgedenken – Evangelische Kirche: „Stehen an der Seite unserer jüdischen Geschwister“

 
von Evangelischer Pressedienst

„Jüdisches Leben muss ohne Bedrohung und Angst auch in Zukunft möglich sein“

Wien (epdÖ) – „Wir stehen an der Seite unserer jüdischen Geschwister und treten dafür ein, dass jüdisches Leben ohne Bedrohung und Angst auch in Zukunft möglich sein muss. Wir rufen zu einem friedlichen und respektvollen Miteinander aller Menschen in unserem Land auf“, heißt es einer Erklärung, die die Evangelische Kirche A.u.H.B. in Österreich zum Jahrestag der Novemberpogrome (9.11.) veröffentlicht hat. Darin äußert die Evangelische Kirche ihre Bestürzung über die „Gewalttaten gegen Jüdinnen und Juden in den letzten Tagen in unserem Land, über Brandstiftungen, wie jene am Jüdischen Friedhof in Wien, über Hassparolen auf den Straßen und in den Sozialen Medien und über andere Formen der Einschüchterung und Bedrohung unserer jüdischen Geschwister“.

Vor 85 Jahren wurden Jüdinnen und Juden aus ihren Häusern vertrieben, misshandelt, verhaftet und ermordet. Zahlreiche Geschäfte wurden verwüstet und zerstört, Synagogen und Bethäuser angezündet und größtenteils niedergebrannt, ruft die Evangelische Kirche in Erinnerung. „Auch evangelische Christinnen und Christen haben sich schuldig gemacht, haben geschwiegen, weggesehen oder waren gar beteiligt an den ungeheuerlichen Verbrechen, die in die Vernichtung von Millionen von Jüdinnen und Juden mündeten“, heißt es in der vom lutherischen Bischof Michael Chalupka und dem reformierten Landessuperintendenten Thomas Hennefeld unterzeichneten Erklärung.

Vor 25 Jahren habe die Generalsynode der Evangelischen Kirche das Dokument „Zeit zur Umkehr“ verabschiedet, erinnert die Evangelische Kirche. Dort verpflichteten sich die Evangelische Kirchen, gegen Antisemitismus und Antijudaismus entschieden aufzutreten, die eigenen jüdischen Wurzeln im Christentum zu bedenken und verstärkt den Dialog mit Jüdinnen und Juden zu suchen.

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