Ordinationsjubiläen von Lehner, Kieweler und Kissinger

„Ihr seid ein Segen, wart ein Segen und sollt ein Segen sein“. Mit diesen Worten würdigte und ermutigte Superintendent Matthias Geist am vergangenen Sonntag, 7. Mai, Pfr.i.R. Mag. Klaus Lehner, Pfr.i.R. Dr. Hans-Volker Kieweler, und Frau Uta Kissinger, Witwe von Mag. Robert Kissinger, der bereits in den 1970er Jahren frühzeitig, aber unfreiwillig aus dem kirchlichen Dienst geschieden war.

Den Gottesdienst zum Sonntag Kantate mit besonderen Ordinationsjubiläen feierte die Gemeinde Wien-Neubau/Fünfhaus am 7. Mai in der Auferstehungskirche. Die Liturgie gestaltete Pfarrer Hans-Jürgen Deml und wurde dabei auch maßgeblich unterstützt von dem Chor „Cantiamo“. Superintendent Matthias Geist hielt seine Predigt über die erdbebenartige Kraft des Evangeliums im Leben von Paulus und Silas sowie des Kerkermeisters aus der Apostelgeschichte.

Anschließend würdigte er die beiden anwesenden Jubilare, deren Ordination bereits 40 bzw. 55 Jahre zurückliegen. In seinen Worten sprach Geist den außerordentlichen Dank für die vielseitigen Dienste der beiden langjährigen Pfarrer in der Diözese A.B. Wien aus und erwähnte ihre besonderen Begabungen in Wissenschaft und Publikationswesen, Seelsorge, pädadogischer und diakonischer Hinsicht: „Viele könnten noch einzelne Begebenheiten erzählen, ich habe Euch als tatkräftige und maßgebliche Mitgestalter unserer Kirche erlebt und freue mich über jede Begegnung mit Euch“, so Geist.

Besonders erfreut zeigte sich Geist über die Teilnahme von Uta Kissinger, die sich als Witwe eines ordinierten Pfarrers einfand, der in unrühmlicher Weise seinen Dienst in unserer Kirche nicht weiter vollziehen durfte. Robert Kissinger blieb zwar nach seinem Ausscheiden der Evangelischen Kirche und insbesondere der Evangelischen Akademie Wien treu und nahe. „Aber es ist mir in heutiger Zeit und Verantwortung ein Anliegen, dass wir Geschehenes nicht verschweigen“, stellte Geist klar. „Wir wollen daher auch des Wirkens von Robert Kissinger gedenken in der gemeinsamen Bitte um Versöhnung und Frieden für ihn und ich danke Ihnen für Ihr Kommen zu seinem 55-jährigen Ordinationsjubiläum“.

Mit einer Segenshandlung und Übergabe einer Dankesurkunde rundete Superintendent Geist die Würdigung aller drei Anwesenden ab und erinnerte die Gemeinde an Gottes Begleitung auch über die Zeit des geistlichen Wirkens hinaus.

Nach dem Studium der Evangelischen Theologie und der anschließenden praktischen Ausbildung, dem Vikariat, erfolgt die "Ordination zum geistlichen Amt" als feierlicher Schlussstein des Ausbildungsweges zum Pfarrer oder zur Pfarrerin. Mit der Ordination ist der Pfarrer oder die Pfarrerin für eine Pfarrgemeinde wählbar und sie können sich auf eine freie Pfarrstelle bewerben.