Monika Salzer im aktuellen Podcast „Evangelische fragen – evangelische Fragen“
Die Gründerin der „OMAS GEGEN RECHTS“ über ihr Engagement
Wien (epdÖ) – „Unser Kernanliegen ist: aufdecken was rechtsextremes Gedankengut mit unserer Demokratie macht. Denn Rechte und Rechtsextreme wollen die Demokratie abschaffen und aushöhlen“, sagt Monika Salzer in der jüngsten Ausgabe der Podcastreihe „Evangelische fragen – evangelische Fragen“. Die Pfarrerin in Ruhe, Psychotherapeutin und Autorin hat im November 2017 die zivilgesellschaftliche Plattform „OMAS GEGEN RECHTS“ gegründet. Im Mitmach-Podcast der Evangelischen Kirche in Wien antwortet sie auf 20 Fragen zu Beweggründen ihres Engagements.
Der Protest, das „Aufmüpfig-Sein“, ist für Salzer typisch evangelisch. „Die Reformation war ja eine Widerstandsbewegung gegen die damalige katholische Kirche und all das, was die Zeit damals mit sich gebracht hat.“ So ist es auch nicht verwunderlich, dass die evangelische Theologin im Jahr 2021 in Deutschland die Auszeichnung „Aufmüpfige Frau des Jahres“ erhalten hat. „Ich denke, dass gerade Evangelische auch dieses Bewusstsein haben, dass wir uns wehren müssen gegen Unrecht“, betont Salzer im Podcast-Gespräch mit Bernd Gratzer von der evangelischen Superintendentur Wien. Seit Jahren steht Salzer mit einer Gruppe Gleichgesinnter fast täglich für mehrere Stunden vor dem Bundeskanzleramt in Wien Mahnwache. Keiner der Bundeskanzler sei jemals rausgekommen, um mit ihnen zu sprechen. „Offensichtlich ist ziviles Engagement von älteren Menschen völlig wurscht“, sagt Salzer. Großer Respekt komme den „OMAS“ jedoch von der Polizei entgegen. „Ich glaube, dass diese jungen Männer alle uns bewundern, weil wir trotz zum Teil hohen Alters uns Wind, Regen, Sonne aussetzen!“ Sehr wohl schon vorbeigeschaut hätten der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka sowie Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
Es habe in den letzten fünf Jahren viele bewegende Momente gegeben, berichtet Salzer. Und sie betont: „Bei jeder Mahnwache, bei der ich war, habe ich das Gefühl gehabt, ich tu was Wichtiges.“ Es gehe ihr nicht um einen nachweisbaren Erfolg, „sondern um dieses Gefühl: Ich mache das Richtige“. Was sie den Hörer*innen mitgeben möchte? „Kämpft als Evangelische, als Protestantinnen und Protestanten für diese Friedensarbeit, weil die Demokratie ist eine Form von Frieden, von Friedensarbeit.“
Zu hören ist das 30-minütige Gespräch auf: www.evangelische-fragen.at