Krömer: „Diese Synode wird Markstein sein“

 
von Evangelischer Pressedienst

Lutherische und reformierte Kirche rücken enger zusammen

Villach (epdÖ) – „Innerkirchlich wird diese Synode ein Markstein sein“, sagt Synodenpräsident Peter Krömer. „Hier wurden grundsätzliche Bestimmungen der Kirchenverfassung beschlossen hin zu vermehrter Zusammenarbeit der lutherischen und der reformierten Kirche in einer gemeinsamen Evangelischen Kirche A.u.H.B.“, sagt Krömer im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst am Rande der Synode, die am Samstag, 10. Dezember, in Villach zu Ende gegangen ist.

Der Präsident erwartet „einen großen Struktur- und Paradigmenwechsel mit weitreichenden Änderungen“. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden evangelischen Kirchen werde sich weiter verstärken, sie sei „langfristig ausgelegt“. Das Zusammenwachsen in verwaltungstechnischer und wirtschaftlicher Hinsicht sieht er als „Anfang, aus dem noch mehr werden kann“. Bekenntnisfragen, Fragen der Gottesdienstordnung oder der Gemeindestrukturen würden „natürlich weiterhin in den getrennten Synoden entschieden“, aber etwa die Anstellung der Pfarrerinnen und Pfarrer erfolge ab Anfang 2025 dann in der gemeinsamen Evangelischen Kirche A.u.H.B. und nicht mehr getrennt wie derzeit in der Evangelischen Kirche A.B. bzw. H.B. Auf den Oberkirchenrat A.u.H.B. als kirchenleitendes Gremium kommen dann, so Krömer, vermehrte Aufgaben zu, ebenso gewinne die Generalsynode an Gewicht. Durch das Zusammenwachsen können, wie der Synodenpräsident betont, Synergien stärker genutzt werden, außerdem sei es in einer zunehmend säkularer werdenden Welt mit kleiner werdenden Kirchen sinnvoll, „wenn zwei Kirchen mit einer Stimme sprechen“.

Auf der Synode hatte Peter Krömer seinen Rücktritt als Präsident mit 1. Juli 2023 erklärt. „Wenn mit fast 73 die Kräfte nicht mehr werden, ist es besser, zu geordneten Zeiten zu übergeben“, sagt Krömer. Das Amt des Präsidenten sei zeitlich sehr fordernd und gehe über die Sitzungstätigkeit weit hinaus. Welche Eigenschaften hält er aus seiner über 30-jährigen Amtszeit als Synodenpräsident für wesentlich? „Man muss Verhandlungen führen können und darauf schauen, dass auch da und dort Kompromisse zustande kommen können“, meint der Langzeitpräsident. Eines will er nicht vergessen: „Ich habe gelernt, für die Kirchenleitung und die Synode zu beten, denn die sind einem anvertraut.“

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