Karl Markovics: „Meine Gebete sind ein Dialog“
Schauspieler und Regisseur erzählt über sein Verhältnis zu Gott
Schauspieler und Regisseur erzählt über sein Verhältnis zu Gott
Wien (epdÖ) – Am Samstag, 30. September, wird Karl Markovics auf der Hauptbühne des Reformationsfestes am Rathausplatz mit eigenen Beiträgen durch das Abendprogramm führen. In einem Interview mit der Wiener Zeitung (Ausgabe 26. September) sprach Markovics über seinen eigenen Glauben und sein Verhältnis zu Gott.
„Wenn ich sehr verzweifelt oder sehr glücklich bin, bete ich“, erklärt der Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor und gesteht, dass das sehr häufig der Fall sei: „Es gibt fast täglich Situationen, die mich zum Verzweifeln oder zum Glücklichsein bringen. Manchmal teile ich das mit Menschen, die mir sehr nahe stehen, manchmal mit Gott.“ Allerdings folgten seine Gebete keiner rituellen Formel, sondern gestalteten sich als Dialog.
Letztlich, betont Markovics, sei in seinem Film „Superwelt“, zu dem er 2015 das Drehbuch verfasst und Regie geführt hat, alles über seine Beziehung zu Gott erzählt. Der Film schildert die Erlebnisse einer Supermarkt-Angestellten, die inmitten eines von Routine und Perspektivenlosigkeit geprägten Lebens beginnt, die Stimme Gottes zu hören.
Auf die Frage, was ihn zu diesem Film inspiriert habe, antwortet Markovics: „Das scheinbar Unmögliche.“ Sein Ziel sei es gewesen, „heute in einem mitteleuropäischen Durchschnittsmilieu mit Durchschnittsmenschen, die ein Durchschnittsleben führen, einen Film über das Absolute zu machen – ohne Tricks, ohne Brimborium und ohne Mission.“
Der 1963 in Wien geborene Markovics erlangte in den 1990er Jahren Bekanntheit durch eine Nebenrolle in der ORF-Krimiserie „Kommissar Rex“. Es folgten Engagements in zahlreichen Filmen sowie am Wiener Volkstheater und dem Theater in der Josefstadt. Markovics spielte die Hauptrolle in Stefan Ruzowitzkys Weltkriegsdrama „Die Fälscher“, das 2008 mit dem Oscar als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet wurde.