Kärntner Landtagspräsident Rohr: Spüren Wandel hin zum gesellschaftlichen Miteinander
Land Kärnten und Stadt Villach gaben Empfang für die Synoden der Evangelischen Kirchen
Villach (epdÖ) – An den Unwettern, die heuer Kärnten heimgesucht haben, könne man erkennen, „was Naturgewalten anrichten können, wie klein wir im Gefüge sind“, sagt Reinhart Rohr. Beim Empfang für die Synoden der Evangelischen Kirchen kam der Kärntner Landtagspräsident am Freitagabend auf einen Schwerpunkt des „Kirchenparlaments“ zu sprechen: Die Verantwortung für die Schöpfung stelle alle in einen größeren Zusammenhang. Die Frage nach dem Umgang mit den Ressourcen rücke dabei in den Blickpunkt. Nach den Unwettern, nach all den „persönlichen Traumata“ sei es besonders wichtig, „zusammenzustehen und zusammenzuhalten“. 11 Jahre nach der Lösung des Kärntner Ortstafelstreits „nehmen wir den Wandel hin zum gesellschaftlichen Miteinander wahr“, zeigte sich der Landtagspräsident zuversichtlich.
Für den Villacher Stadtrat Harald Sobe, der in Vertretung des Bürgermeisters am Empfang teilnahm, haben sich die Kirchen in der Pandemie als „wichtige Partner“ erwiesen. Ihnen sei es gelungen zu vermitteln, „dass wir an eine Zukunft glauben können“. Angesichts der Klimakrise gelte es alle Entscheidungen darauf zu prüfen, „ob sie enkeltauglich sind“, meinte der Stadtrat. Die Stadt Villach „so grün wie möglich“ zu machen, sei jedenfalls „eine große Aufgabe“.
Synodenpräsident Krömer: Wollen klimaneutral werden
„Als wir beschlossen haben, das Jahr 2022 als Jahr der Schöpfung zu begehen, haben wir nicht erahnt, welche Brisanz dieses Thema heuer tatsächlich bekommen hat“, erinnerte sich Synodenpräsident Peter Krömer. Mit der Schöpfung gelte es verantwortungsvoll umzugehen, als einzelne Christinnen und Christen, als Gesellschaft und als Kirche. „Wir wollen uns mit dem Thema Klimaschutz im eigenen Bereich auseinandersetzen und klimaneutral werden“, unterstrich der Synodenpräsident. Hindernisse auf dem Weg dorthin gebe es jedoch durch den Denkmalschutz oder raumordnungsrechtliche Beschränkungen. Der Bau von Photovoltaikanlagen, der Einbau von isolierenden Fenstern oder das Dämmen von Gebäuden werde oft verhindert, „obwohl öffentliche Interessen da wären, hier Ausnahmen zu rechtfertigen“, so der Synodenpräsident.
Durch den Empfang führte der Kärntner Senior Michael Guttner gemeinsam mit Superintendentialkuratorin Heli Thelesklaf. Dass viele Pfarrgemeinden in Kärnten wieder besetzt seien, habe er im Herbst angesichts der zahlreichen Amtseinführungen als „kleines Erntedankfest“ erlebt, erzählte Guttner. Den Delegierten der Synode stellte der Stellvertreter des kurzfristig erkrankten Superintendenten die Diözese Kärnten/Osttirol vor, in der 45.000 Evangelische in 33 Pfarrgemeinden leben.