Holzschnitte von evangelischer Künstlerin Lisa Huber im Stephansdom
Interpretation gotischer Steinarbeiten bis Sonntag zu sehen
Interpretation gotischer Steinarbeiten bis Sonntag zu sehen
Wien (epdÖ) – 13 Holzschnitte der Kärntner evangelischen Künstlerin Lisa Huber sind noch bis 27. Mai im Wiener Stephansdom zu sehen. Die Holzschnitte sind zeitgenössische Interpretationen von Schlusssteinen im Albertinischen Chor der gotischen Kirche, die biblische Figuren wie Jona oder die Evangelisten sowie mythologische Gestalten wie den Phönix darstellen. Die in 22 Metern Höhe angebrachten Schlusssteine, die das Gewölbe abschließen, sind für gewöhnlich nicht aus der Nähe zu betrachten, weshalb Dompfarrer Toni Faber die Interpretation durch die farbigen Holzschnitte besonders hervorhebt. In der Ausstellungsbroschüre schreibt er: „In all den sichtbaren Zeichen soll uns ein weiterer Zugang zum Christus-Geheimnis erschlossen werden. 13 Stationen der betrachtenden Meditation in den normalerweise unseren Blicken entzogenen Höhen der Gewölbe laden ein, genauer innezuhalten und dem Ruf zu folgen: Erhebet die Herzen und die Augen!“
Die in den letzten beiden Jahren entstandenen Holzschnitte sind auf Leinwand abgezogen, haben einen Durchmesser von je 130 Zentimetern und sind unter den originalen Schlusssteinen angebracht.
Der Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit Hubers, die sich stark mit der christlichen Ikonographie auseinandersetzt, liegt auf der Gestaltung von Kirchenfenstern und Fastentüchern, so gestaltete sie erst im Frühjahr 2018 ein Fastentuch für den Stephansdom. Im Reformationsjahr 2017 präsentierte das Evangelische Kulturzentrum Fresach eine Sonderausstellung der Künstlerin, im gleichen Jahr erhielt Huber den Villacher Kulturpreis. Seit 27 Jahren lebt die gebürtige Kärntnerin in Berlin und realisiert Ausstellungen in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz.