Evangelische Synode in Villach eröffnet

 
von Evangelischer Pressedienst

Schöpfungsverantwortung im Mittelpunkt – Senior Guttner: „Vom Reden ins Tun kommen“

Villach (epdÖ) Mit einem Gottesdienst ist am Donnerstagvormittag 8. Dezember, in Villach die Synode der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich (evangelisch-lutherische Kirche) eröffnet worden. Am Freitagnachmittag beginnt dann die Generalsynode der Evangelischen Kirche A.u.H.B., an der auch die Delegierten der Evangelischen Kirche H.B. (evangelisch-reformiert) teilnehmen. Die Beratungen der rund 70 Delegierten aus ganz Österreich sind bis Samstag anberaumt. Zentrale Themen sind Schöpfungsverantwortung und Klimaschutz.

„Es wird bei dieser Synode um den Beitrag unserer Kirchen und eines jeden, einer jeden von uns zur Erhaltung der Schöpfung gehen“, sagte der Kärntner Senior Michael Guttner beim Eröffnungsgottesdienst. „Worte allein dürfen es nicht sein“, unterstrich Guttner, der den kurzfristig erkrankten Superintendenten Manfred Sauer vertrat. Vielmehr gehe es darum, vom Reden ins Tun zu kommen. Guttner: „Es liegt an uns, ob es auch für die kommenden Generationen ein Morgen gibt. Hoffen und bitten wir Gott, dass es nicht schon zu spät ist.“ Umkehr von bisherigen Verhalten sei ein Gebot der Stunde ebenso wie ein konkretes Setzen von Maßnahmen zur Bewahrung der Schöpfung im Umgang mit den Ressourcen der Erde. „Keine unserer Bemühungen ist zu klein, um nicht einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung zu leisten“, zeigte sich der Kärntner Pfarrer und Stellvertreter des Superintendenten überzeugt.

Guttner kam dabei auch auf die schweren Unwetter zu sprechen, die Ende Juni das Gegendtal getroffen haben. Einige Jahre davor war Guttners Pfarrgemeince in Afritz und Feld am See „von solchen katastrophalen Ereignissen“ betroffen. „Gewiss sind diese häufigen Unwetter auch eine der Folgen des Klimawandels: Global und regional, in der weiten Welt und vor unserer Haustüre.“ Den Delegierten der Synode zeigte Guttner dabei ein Bild von einem Regenbogen, der wenige Tage nach den Verwüstungen heuer über dem Gegendtal zu sehen war. „Immer wieder kommt mir dieses Bild in den Sinn. Die Spuren der Zerstörung und ein bunter Regenbogen, von den von Schlamm und Geröll erfüllten Feldern hinauf in den tiefblauen Himmel.“ Das „Zeichen des Regenbogens“ sei für ihn ein Bild dafür, „dass es auch nach erfahrenen Katastrophen eine Zukunft gibt. Der Bund Gottes findet kein Ende. Auch durch tiefe Täler und Felder der Verwüstung hindurch.“

Die Synoden tagen im Business Center Villach. Neben dem Schwerpunktthema der Schöpfungsverantwortung erwartet die Delegierten eine volle Tagesordnung. Sie beraten über zahlreiche kirchenrechtliche Punkte und Novellierungen der Kirchenverfassung, beschließen den Haushaltsplan für das nächste Jahr und nehmen Berichte aus den unterschiedlichen Arbeitsbereichen der Kirche an. Der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka kann an der Synode in Villach nicht teilnehmen, da er unmittelbar vor Beginn mit leichten Symptomen an COVID-19 erkrankt ist.

Die Synoden sind die höchsten gesetzgebenden Organe der Evangelischen Kirchen. Ihnen gehören gewählte geistliche und weltliche Vertreterinnen und Vertreter aus ganz Österreich an. In ihrer Funktion als „Kirchenparlamente“ kommen sie in der Regel zwei Mal im Jahr zusammen.

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