Evangelische Pfarrgemeinde Korneuburg mit diözesanem Umweltpreis ausgezeichnet

 
von Evangelischer Pressedienst

Preise an sieben Vorzeige-Pfarrgemeinden Niederösterreichs verliehen

Wien (epdÖ) – Für ein innovatives Sonnenstrom-Projekt wurde die evangelische Pfarrgemeinde Korneuburg neben sechs weiteren niederösterreichischen Pfarrgemeinden am 17. November im Rahmen einer Feier im Stift Melk mit dem diözesanen Umweltpreis ausgezeichnet.

Die Pfarrgemeinde hatte eine Photovoltaikanlage auf dem Kirchendach und dem Dach des Pfarrhauses installiert, mit der sie Sonnenstrom auch jenen Bürger*innen zugänglich macht, die selbst keine Photovoltaik-Anlage errichten können. Die Finanzierung erfolgt über Bürgerbeteiligung. „Um diese Anlage finanzieren zu können, wurde ein herausragendes Projekt entwickelt“, betonte Inge Janda, Umweltbeauftragte der Evangelischen Kirche in Niederösterreich, in ihrer Laudatio. Dazu habe man Personen gesucht, die für 1.000 Euro Sonnenstrom kauften. Den Betrag erhalten diese nach Fertigstellung der Anlage mit Zinsen in kWh zurück.

„Abgewickelt wird dies über den Strom-Marktplatz der „eFriends“; dieses Unternehmen hat sich auf das Teilen von Strom spezialisiert“, erklärte Janda. Damit sei es möglich, Strom von der Pfarrgemeinde an die einzelnen privaten Haushalte weiterzuleiten. Der nicht selbst verbrauchte Strom werde in das Netz der eFriends gegen handelsübliche Gebühr eingespeist. Alle bislang 12 Mitglieder-Haushalte kommen derzeit aus dem Bezirk Korneuburg und aus Wien. Eine Mitgliedschaft ist aus ganz Österreich möglich.

„Ich finde am Korneuburger Projekt wunderbar, dass es nicht nur eine pfarrgemeinde-interne Aktion ist, sondern dass Kirche insgesamt in der Gemeinschaft wirkt“, sagte der niederösterreichische Superintendent Lars Müller-Marienburg bei der Preisverleihung. „Die Kirche nutzt das, was sie hat – in diesem Fall eine Immobilie, auf deren Dach die Photovoltaikanlage errichtet wurde – und 16 Haushalte können dadurch auf sauber produzierten Strom zugreifen“, so Müller-Marienburg.

Die weiteren Preisträger*innen: Das katholische Bildungswerk Emmersdorf wurde mit dem Umweltpreis ausgezeichnet, weil Pflanzenpatinnen und -paten für wildwachsende Pflanzen das Staunen über die Schöpfung fördern und die Erhaltung der Artenvielfalt bewusst machen. Die Pfarre Maria Laach wurde für die Revitalisierung ihres Pfarrsaals mit alter Substanz, Nachhaltigkeit und moderner Architektur ausgezeichnet. Alter, wertvoller Bestand wurde nicht nur erhalten und geschützt, sondern hervorgehoben. Auch das Stift Melk, das etwa die Hälfte des dort benötigten Stromes künftig selbst produziert, zählt zu den Preisträger*innen. Anfang Juli wurde dort die neu errichtete Photovoltaikanlage mit 1.620 Solarmodulen in Betrieb genommen.

In der rumänisch-orthodoxen Pfarre „Hl. Hyppolit und Hl. Märtyrer Brancoveni“ in St. Pölten wurde in den vergangenen drei Jahren der Garten neu angelegt. Dabei wurden 40 verschiedene Obstbäume gesetzt, ebenso Himbeeren, Brombeeren, Sanddorn und Erdbeeren und andere Sträucher gepflanzt. Darüber hinaus wurde die katholische Pfarre Laa an der Thaya für „Akzente zum Wohle der Schöpfung“ in vielen Bereichen des pfarrlichen Lebens ausgezeichnet: von der Reise mit der Bahn nach Assisi über das Basteln von Insektenhotels am Jungscharlager bis hin zur Neuanlage des Pfarrhofgartens. Ebenso prämiert wurde die Pfarre Mistelbach aus der Erzdiözese Wien. Diese hatte Energiesparmaßnahmen, etwa die teilweise Erneuerung von Fenstern, ein neues Beleuchtungskonzept auf LED-Basis und zusätzliche Lüftungsgitter für die Heizungen, umgesetzt.

Verliehen werden die diözesanen Umweltpreise von je 1.000 Euro jährlich von der Evangelischen Kirche, der Katholischen Aktion (KA) der Diözese St. Pölten gemeinsam mit der Erzdiözese Wien und dem Land Niederösterreich. Ziel des seit 2011 verliehenen Preises war es zunächst, gute Projekte vor den Vorhang zu holen und insbesondere der kirchlichen Öffentlichkeit als Vorbilder zu präsentieren. Die Erfahrung zeigte, dass Pfarrgemeinden, die einmal oder mehrmals am Umweltpreis teilgenommen haben, ihre Bemühungen für Umwelt- und Klimaschutz fortführen und häufig ausweiten.

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