Evangelische Kirche ist zurück auf Facebook

Datenschutzrechtliche Fragen konnten geklärt werden

 
von Evangelischer Pressedienst
Nach vier Monaten Abwesenheit wieder online: der Facebook-Auftritt der Evangelischen Kirche. Foto: epd/Uschmann
Nach vier Monaten Abwesenheit wieder online: der Facebook-Auftritt der Evangelischen Kirche. Foto: epd/Uschmann

Datenschutzrechtliche Fragen konnten geklärt werden

Wien (epdÖ) – Vier Monate war der Facebook-Auftritt der Evangelischen Kirche offline, seit Donnerstag, 29. November, wird wieder gepostet. Grund für die zwischenzeitliche Abwesenheit waren rechtliche Bedenken, wie die kirchliche Datenschutzbeauftragte Sigrun Plattner im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst erklärt. „Es gab im Sommer ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), in dem der EuGH festgehalten hat, dass Facebook und der Betreiber einer Fanpage gemeinsame Verantwortliche für diese Seite sind. Das war für uns insofern schwierig, weil die Evangelische Kirche ein eigenes Datenschutzrecht und einen eigenen Datenschutzsenat als zuständige Aufsichtsbehörde hat.“ Damit waren also zwei Organe für den Datenschutz auf der Fanpage der Kirche zuständig: der kirchliche Datenschutzsenat und die staatliche Datenschutzbehörde für Facebook. Warum es so lange gedauert hat, die Situation zu klären liegt unter anderem daran, dass Facebook seinerseits mit einer Reaktion auf das EuGH-Urteil warten hatte lassen: „Facebook hat nach einigen Monaten einen Vorschlag einer gemeinsamen Verarbeitungserklärung veröffentlicht. Auf Basis dieser Erklärung konnten wir dann die Zuständigkeiten zwischen den Aufsichtsbehörden klären“, so Plattner. Für die Userinnen und User bedeute das konkret, dass sie sich „jetzt über unsere Datenschutzrichtlinien informieren können, welche Daten eigentlich von ihnen auf unserer Seite erhoben werden, was sie dagegen tun und an wen sie sich mit weiteren Fragen wenden können.“

Bislang hätten erst wenige Unternehmen und Institutionen ihre Datenschutzrichtlinien entsprechend angepasst, berichtet Plattner und verweist unter anderem auf die Deutsche Telekom oder die Supermarktkette Aldi Süd, die bereits gehandelt hätten. In Österreich seien noch keine ähnlichen Fälle bekannt, aber die Juristin rechnet damit, dass viele Fanpages bald nachziehen werden: „Spätestens jetzt, da in Deutschland bereits die Datenschutzbehörde Berlins aufmerksam geworden ist und Anfragen an Firmen gestellt hat.“

Die vollständige Datenschutzerklärung zur Facebook-Fanpage finden Sie unter https://evang.at/

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