Eine Oase für Leib, Seele und Begegnung dient allen in der Seestadt

Campus der Religionen: Superintendent Geist drängt auf Umsetzung und Stufenplan

 
von Martina Schomaker
Superintendent Matthias Geist fordert eine sichtbare Gestaltung des „Campus der Religionen“, auf dessen Konzept bislang nur Fahnen aufmerksam machen. Fotocollage: Evangelische Kirche A.B. in Wien, kathbild/Rupprecht
Superintendent Matthias Geist fordert eine sichtbare Gestaltung des „Campus der Religionen“, auf dessen Konzept bislang nur Fahnen aufmerksam machen. Fotocollage: Evangelische Kirche A.B. in Wien, kathbild/Rupprecht

Das Stadtgebiet Seestadt Aspern floriert, die Gestaltung des dort zentral gelegenen „Campus der Religionen“ stagniert. Das will Superintendent Matthias Geist nicht länger hinnehmen. Rückenwind erhielt er vom wienweiten „Parlament“ der Evangelischen Kirche A.B. in Wien, der Superintendentialversammlung, die am Samstag, 22. April, in Simmering tagte.  

Die 78 Delegierten aus Haupt- und Ehrenamtlichen der 21 Pfarrgemeinden sowie verschiedener Arbeitsbereiche sprachen sich in einem einstimmigen Beschluss zwar weiterhin für das religionsverbindende und friedensfördernde Konzept des Projekts aus, forderten aber eine rasch umsetzbare Idee, um den Campus-Standort als einen offenen Begegnungsort der Religionsgemeinschaften deutlich zu kennzeichnen.  

„Als Evangelische Kirche und damit als ein Projektmitglied unter mehreren schlagen wir seit längerem eine lebendige, grüne Oase für Leib, Seele und Begegnung vor. Das würde unserer Meinung nach der immer dichter besiedelten Seestadt guttun“, erklärt Superintendent Geist. „Wichtig ist uns dabei, auch die Bedürfnisse von säkularen, nicht-religiösen Anwohnerinnen und Anwohnern einzubeziehen.“ 

Die Delegierten der Superintendentialversammlung einigten sich am vergangenen Wochenende darauf, dass es einen realistischen Stufenplan für den „Campus der Religionen“ geben solle. Neben einem ersten sichtbaren Zeichen nachhaltiger Planung mittels Baum- und Grünbepflanzung solle zunächst ein offener Begegnungsort für alle Religionsgemeinschaften entstehen. „Das kann mit einem Stehpult aus Stein oder anderen reduzierten Gestaltungselementen aus Naturmaterialien einfach und prägnant umgesetzt werden“, so Geist. Darüber hinaus könnten in einem folgenden Schritt alle religiösen Gruppen auch eigene Orte zugewiesen bekommen und diese selbstständig entwickeln und bespielen.  

Diese durch den wienweiten Beschluss gestärkte Forderung nach einem Stufenplan sowie nach einer ersten sichtbaren und erlebbaren Gestaltung des „Campus der Religion“ wird Superintendent Geist weiterhin vorbringen und sich für eine nachhaltige Nutzung einsetzen.   

 

Weitere Informationen zum bisherigen Stand des interreligiösen Projekts „Campus der Religionen“: www.campus-der-religionen.at

 Die Superintendentialversammlung tagte am Samstag, 22. April, in Simmering. Foto: Evang Kirche Wien/Gratzer

Die Superintendentialversammlung tagte am Samstag, 22. April, in Simmering. Foto: Evang Kirche Wien/Gratzer

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