Eine fröhliche Auferstehung
Michael Chalupka über Peter Karner, der vor wenigen Tagen in Wien verstorben ist.
Es sind viele gestorben um den Jahreswechsel. Viele, die man gekannt hat wie Pelé und Benedikt XVI. Da ist es Zeit, sich Gedanken über die Auferstehung zu machen.
„Die Auferstehung kommt nicht irgendwann. Die Auferstehung geht gleich los, die Auferstehung in die Menschen hinein. Z.B. bei Jesus: Es ist unmöglich, ihn totzuschweigen. Er lebt einfach weiter: in den Geschichten, die man von ihm erzählt; in seinen Aussprüchen wie in der einschlägigen Sammlung der Bergpredigt. Und mit anderen Menschen ist es genauso. Das Grab derpackt sie nicht. Das ist natürlich kein Beweis für die Auferstehung, aber doch ein Hinweis. Wie steht einer schon jetzt auf von den Toten? Wie lebt einer weiter, obwohl er schon tot ist? Und eben, nicht irgendeinmal, sondern jetzt, jetzt gleich. Antwort: in den guten Geschichten, die man von ihm erzählt.“
Diese Gedanken über die Auferstehung stammen nicht von mir, sondern vom evangelisch-reformierten Pfarrer Peter Karner, der ein begnadeter, viel bewunderter, manchmal ob seiner spitzen Zunge gefürchteter Prediger in der Wiener Innenstadt gewesen ist. Peter Karner ist kurz vor Weihnachten im 86. Lebenjahr verstorben. Er trug den Titel Hofrat mit Stolz. Ein Titel, der Pfarrern sonst kaum verliehen wird. Wie es dazu kam, ist eine eigene Geschichte. Eine der vielen guten Geschichten, die über ihn erzählt werden können. Gott schenke ihm eine fröhliche Auferstehung.
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