Dreifaltigkeit
Michael Chalupka über den kindlichen Blick auf die Trinität
Jeder Sonntag hat einen eigenen Namen. Am 4. Juni wird in den evangelischen Gottesdiensten der Sonntag Trinitatis gefeiert. Das Fest der Dreifaltigkeit. Wir Christen erbitten den Segen ja im Namen des dreieinigen Gottes, „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Damit ist die Lehre von der Trinität, der Heiligen Dreifaltigkeit, angesprochen, welche sicher nicht zu den leichtesten theologischen Fragen gehört.
Denn wir glauben an einen Gott, den wir in drei Erscheinungsformen begreifen: als Vater, der uns geschaffen hat, als Sohn, der uns erlöst hat, und als Heiliger Geist, der uns begleitet und zur Gemeinschaft führt. Die Kirchen haben viele Jahrhunderte und einige Konzile gebraucht, um diese Lehre zu bearbeiten. Kirchenväter haben darüber graue Haare bekommen, und Kirchen haben sich gespalten.
Kinder haben oft einen erfrischenden Blick auf die schwierigsten Denkmodelle. In einem Schulgottesdienst hatte mein katholischer Kollege in seiner Predigt einmal von Jesus gesprochen, der den Schülerinnen und Schülern während des Schuljahres beigestanden sei, ich aber beim Segen vom Heiligen Geist, der sie begleiten möge, wenn sie nun in die Abenteuer der Ferien aufbrechen werden.
Die Kinder haben die Trinitätsfrage auf ihre Weise gelöst. „Es ist gut, wenn uns der Heilige Geist begleitet. Jesus muss ja auch einmal Urlaub machen!“ hat eine von ihnen gemeint. Und recht hatte sie!