Der Advent – die Zeit der Erwartung und das Gefühl des „noch nicht“
Adventgedanken von Petra Mandl und Matthias Geist
In den kommenden Wochen bereiten wir uns vor: auf Neues, auf Ruhe und Besinnung, auf gelebte Gemeinschaft. Und das Neue kann im Grunde nie zur Tradition werden. Denn das Neue im Leben ist verbunden mit Ungewohntem, Überraschendem. Und im Zugehen auf das Ungewohnte erwarten wir meist eine Umkehr, eine Trendwende zum Besseren, eine Erlösung. Sie ist aber „noch nicht“. Und das beunruhigt uns oft.
In aller gegenwärtigen Beunruhigung dieser Welt lohnt sich der Blick auf das, was diese Welt wirklich verändern und heilen kann. Die Erwartung kann nie zu groß und nie zu gering sein. Sie beginnt langsam und kann wirklich werden, wenn sie im Kleinen und im Großen Wirkung erfährt. In meinem Herzen und in den ganz unbedeutenden Regungen des Lebens, die mich aber berühren und voranbringen. Und auch in der unermesslichen Dimension, wie die unheilige und ungeheilte Welt im allumfassenden Sinnzusammenhang wieder heil werden darf:
Trotz Klimakatastrophe, trotz kriegerischer Auseinandersetzung und dreister Herrscher, trotz menschenverachtender Haltungen, trotz Krankheit und Pandemie und schuldbeladener Beziehungen.
Das Gefühl und die Haltung eines „Trotzdem“ lässt sich nie weghalten und dauerhaft unterdrücken, wenn wir das Gefühl des „noch nicht“ bewahren. Wenn wir in aller Beunruhigung dieser Welt und im Herzen die entscheidenden Momente zu einer Ruhe nützen. Dass Sie auch davon berührt werden, wie sich eine Ruhe ausbreitet, wenn wir sie in uns langsam Eingang finden lassen.
Dass Sie ein „Trotzdem“ in dieser Welt und Ihrer Lebenswirklichkeit erfahren, vielleicht als Rückenstärkung, vielleicht als Zukommen einer Zukunft, die auch noch Ungewohntes und Überraschungen für Sie bereit hält.