Das erste Emoji
Von Gott und der Welt: Michael Chalupka über den Valentinstag
Von Gott und der Welt: Michael Chalupka über den Valentinstag
Hunderte Tonnen roter Rosen wurden nach Europa eingeflogen, tausende Schlösser als Zeichen der Liebe auf Brücken montiert und millionenfach Herzchen an all die Liebenden dieser Welt versandt. Romantische Candlelight Dinners erfreuten die Gastronomie.
Der Heilige Valentin, auf den alles zurückgeht, lebte im 3. Jahrhundert nach Christus. Valentin war Priester der verfolgten Christengemeinde in Rom. Er half, wo er konnte, und geriet selbst ins Visier der römischen Herrschaft. Der Legende nach taufte und traute er junge Paare, darunter auch Soldaten, denen die Ehe laut einem Edikt des Kaisers Claudius verboten war. Den jungen Paaren gab er zwei Dinge mit: Zum einen den Ratschlag, sich lieber um die Familie zu kümmern als um das Kriegshandwerk. Das gefiel dem Kaiser nicht und kostete Valentinus das Leben. Zum anderen ein Herz aus Pergament, das sie fortan an ihr Treueversprechen und an die ihnen geschenkte Liebe Gottes erinnern möge.
Das Herz als Zeichen der Liebe ist geblieben und wird auch heute tausendfach verschickt. Valentin hat das erste Emoji, wie wir das heute nennen, erfunden. Für Valentinus war es nicht nur ein Zeichen der romantischen Liebe, sondern auch ein Zeichen der immerwährenden Liebe Gottes, die die romantische Liebe erfüllt, aber die auch im Leiden, in der Verfolgung trägt und auch denen gilt, die ängstlich und einsam sind – nicht nur, aber gerade auch am Tag Valentins.
Michael Chalupka ist evangelischer Pfarrer und Geschäftsführer der Diakonie Bildung. Kontakt: *protected email*