Chalupka: „Was Kirche ausstrahlt, wird gesamtgesellschaftlich gebraucht“
Bewahrung der Schöpfung als besondere Aufgabe der nächsten Jahre
Wien (epdÖ) – „Meine dringlichste Aufgabe als Bischof wird sein, möglichst viel zuzuhören und zu sehen von der Vielfalt, die diese Kirche ausmacht.“ Das sagte der neugewählte Bischof der Evangelischen Kirche A.B., Michael Chalupka, in einem ersten Gespräch mit Medienvertretern nach seiner Wahl am Samstag, 4. Mai. „Ein Bischof muss zuhören, bevor er selbst spricht.“ Besonders betont der designierte Bischof die Aufgabe der Kirche in der Bewahrung der Schöpfung: „Es genügt nicht, als evangelische Kirche daran zu erinnern und zu mahnen, sondern es braucht entscheidende Schritte in der Führung der Pfarrgemeinden. Wir haben diese Welt von unseren Kindern und Enkelkindern nur geborgt.“ In der Debatte um den Karfreitag sei viel Porzellan zerschlagen worden. Hier will Chalupka der Bundesregierung das Gespräch anbieten, erwartet aber Schritte und Zeichen von deren Seite. Die Evangelische Kirche solle von der Politik wieder als „wichtiger Teil der Gesellschaft“ wahrgenommen werden.
Mit seiner Wahl – die Entscheidung fiel im zwölften Wahlgang – habe die Synode gezeigt, „was unsere Kirche ausmacht, dass sie demokratisch verfasst ist und eine Vielfalt anbietet.“ Das, was die Kirche ausstrahle, werde auch gesamtgesellschaftlich gebraucht. „Das Leben in den Gemeinden bringt Menschen zusammen, die sich sonst nie begegnen würden. Diese Orte fehlen in unserer Gesellschaft.“ Ein großes soziales Thema seien die Furcht vor Veränderung und die Einsamkeit der Menschen. Da habe die Kirche ein Angebot für alle, „denn das Evangelium nimmt die Furcht“.
Der amtierende Bischof Michael Bünker – er scheidet Ende August aus dem Amt – sprach von einem „großen Schritt“. Die Zweidrittelmehrheit, mit der Chalupka gewählt wurde, „verbürgt, dass derjenige, der gewählt wird, sagen kann: Die Verantwortlichen in der Kirche stehen hinter mir.“ Die Herausforderungen an die Kirche seien groß, bei Michael Chalupka wisse er sie aber in guten Händen: „Die Kirche wird mit Michael Chalupka einen guten Weg in die Zukunft gehen“.
Auch Synodenpräsident Peter Krömer betonte in dem Gespräch vor Medienvertretern: „Wichtige Wahlen und Entscheidungen müssen mit einer großen Bandbreite gefällt werden.“ Er freue sich schon auf die Zusammenarbeit mit Chalupka.
Bilder von der Bischofswahl unter foto.evang.at