Bubik: „Europa muss zusammenwachsen“

Diakonie Eine Welt-Nachhaltigkeitsbericht 2016 zeigt Stimmungswandel im Umgang mit Flüchtlingen Wien

 
von Evangelischer Pressedienst
„Die Diakonie Eine Welt mit ihren zahlreichen Arbeitsgebieten ist im Jahr 2016 massiv gewachsen“, erklärte Diakonie Eine Welt-Rektor Michael Bubik bei der Präsentation des Nachhaltigkeitsberichts in Wien. (Foto: Diakonie Eine Welt)
„Die Diakonie Eine Welt mit ihren zahlreichen Arbeitsgebieten ist im Jahr 2016 massiv gewachsen“, erklärte Diakonie Eine Welt-Rektor Michael Bubik bei der Präsentation des Nachhaltigkeitsberichts in Wien. (Foto: Diakonie Eine Welt)

Diakonie Eine Welt-Nachhaltigkeitsbericht 2016 zeigt Stimmungswandel im Umgang mit Flüchtlingen

Wien (epdÖ) – „Wir müssen uns für das Projekt EU einsetzen, trotz aller Kritik daran. Europa muss zusammenwachsen, dafür müssen sich die Kirchen einsetzen“, sagte Michael Bubik, Rektor der Diakonie Eine Welt, bei der Präsentation des Nachhaltigkeitsberichts 2016 der Diakonie Eine Welt am 22. Juni in Wien. „Das Zusammenwachsen Europas muss das Ziel sein, gerade auch am Balkan“, so Bubik.

Die Diakonie Eine Welt mit ihren zahlreichen Arbeitsgebieten sei im Jahr 2016 massiv gewachsen, erklärte der Rektor. Dies gelte speziell für den Diakonie Flüchtlingsdienst, der mittlerweile an mehr als 90 Standorten in acht Bundesländern aktiv sei und neben 1300 hauptamtlichen MitarbeiterInnen auch rund 700 ehrenamtliche MitarbeiterInnen habe. Gerade im Flüchtlingsbereich werde die Arbeit auch immer anspruchsvoller, da die Stimmung gegenüber Menschen auf der Flucht im Jahr 2016 gekippt sei. Bubik. „Es gibt keine Aufnahmestimmung mehr in der Bevölkerung, wie das noch 2015 der Fall war. Und in der Politik ist man mittlerweile stolz darauf, Routen zu schließen. Damit nimmt man Menschen jedoch Lebenschancen.“

Bubik berichtete aber auch von steigenden Herausforderungen im Bildungsbereich. So würden etwa die Anforderungen an die Kindergärten von öffentlicher Seite immer höher, ohne dass entsprechende finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt würden. Eine Entwicklung, die sehr auf Kosten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehe und diese im vergangenen Jahr sehr belastet habe. „Aus diesem Grund haben wir im vergangenen Jahr auch einen Schwerpunkt auf Burnout-Prävention gesetzt“, betonte Bubik. Darüber hinaus sei eine Diakonie Eine Welt-Akademie für neue MitarbeiterInnen sowie der kontinuierliche Ausbau der Koordinierungsstelle für ehrenamtliche MitarbeiterInnen betrieben worden.

Ein Schwerpunkt der vergangenen Monate sei auch das Thema Inklusion gewesen, unterstrichen Ben Nausner und Karin Brandstätter, die den Abend moderierten. Darauf ging Wiens Superintendent Hansjörg Lein in seinen Grußworten ein. „Inklusion ist nicht etwas, das Kirche auch noch macht, Inklusion macht Kirche aus. Teilhabe ist ein ureigenes Anliegen der Kirche“, sagte Lein. Dies gelte etwa für Menschen mit Behinderung, für Ausländer, für psychisch Kranke, für alte und arme Menschen. Superintendentialkuratorin Inge Troch erinnerte daran, dass Nachhaltigkeit auch mit kleinen Schritten erreicht werden könne.

Die Diakonie Eine Welt führt den Diakonie Flüchtlingsdienst und die Diakonie Bildung. Gesellschafter sind zu je 50 Prozent das Evangelische Hilfswerk in Österreich sowie das Evangelische Schulwerk A.B. Wien. Die Führung der Diakonie Katastrophenhilfe und von Brot für die Welt wurde der Diakonie Eine Welt von der Diakonie Österreich übertragen.

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