Bischof Bünker: Kritik an Sparplänen der Regierung
„Gutes Leben für alle kein frommer Wunsch“
Wien (epdÖ) – Kritik an den Sparplänen der österreichischen Bundesregierung hat der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker am Ostersonntag in einem „Zwischenruf“ auf Ö1 geübt. „Es entsteht der Eindruck, dass die Mehrausgaben vor allem denen zugutekommen, denen es ohnehin im Vergleich besser geht“, so der Bischof. „Finanziert werden soll all das gerade durch Einsparungen bei den Geringverdienenden und bei denen, die gezielte Förderung am dringendsten brauchen. Das sind Asylberechtigte, ältere Langzeitarbeitslose, alleinerziehende Frauen, 24-Stunden-Pflegerinnen.“ Aus Bünkers Sicht ist es unverständlich, weshalb angesichts der guten Konjunkturwerte nicht die unterstützt würden, die „ohnehin schon mit dem täglichen Auskommen zu kämpfen haben.“ Er nennt dabei „Asylberechtigte, ältere Langzeitarbeitslose, alleinerziehende Frauen, 24-Stunden-Pflegerinnen“ als Beispiele.
Bünker stellt seine Forderung in den Kontext der Osterbotschaft des Evangeliums: „Die Evangelien berichten von Jesu gewaltlosem Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden, von der Überwindung des Bösen und Heilung von Kranken, von seinem Kampf gegen Hunger und Elend und für Nächsten- und Feindesliebe sowie seinem Ruf in eine Gemeinschaft, in der niemand abgewertet und ausgeschlossen ist.“ Die ganze Schöpfung werde durch Jesus hineingenommen in das ewige Leben Gottes, in das „gute Leben für alle“. Dieses gute Leben sei kein frommer Wunsch, sondern eine realistische Möglichkeit, für die sich der Einsatz lohnt. „Ostern ist für mich die Bestätigung: Dieser Einsatz ist sinnvoll und nicht vergeblich.“
Die Sendung „Zwischenruf“ kann einen Monat lang in der Ö1-Mediathek nachgehört werden: http://oe1.orf.at/programm/20180401/509700