Auf Entdeckungsreise

 
von Evangelischer Pressedienst

Michael Chalupka über Leben hinter alten Gemäuern

Der Wind hat mich in den Norden geweht. Hier ist es kühl und frisch. Man muss nicht in die offenen Kirchen gehen, um sich abzukühlen, sondern um etwas zu lernen. An der deutschen Ostsee hat sich die Geschichte in die altehrwürdigen Kirchbauten, die durch ihre Backsteinromanik oder -gotik bezaubern, eingebrannt. Da gibt es zum einen eine Kirche, in der heute die Fische schwimmen, da sie seit 1973 als Meeresmuseum dient, und da steht an anderer Stelle nur mehr ein Turm, da die Kirche nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg nicht mehr aufgebaut wurde, sondern durch die Stadtverwaltung in der DDR gesprengt.

Zum anderen ist das Leben hinter alten Gemäuern zu spüren. Während im vorderen Teil der St. Nikolai Kirche in Wismar Touristen die Meisterwerke der Spätgotik bestaunen, wird im hinteren Teil der Kirche ein Mittagessen serviert für die Ärmsten der Stadt. Und freundliche Helferinnen der Gemeinde weisen die Besucher darauf hin, dass sie gerne auch mitessen könnten. Und eine großzügige Spende würde gleich die Mahlzeit des Sitznachbarn finanzieren. In St. Marien in Rostock findet sich neben der Kirche ein Café, das von reizenden Ehrenamtlichen betrieben wird und den schönsten Garten der Stadt zu bieten hat. Ich lade Sie ein, machen Sie die Augen auf und die Herzen weit. Beim Streifzug durch sommerliche Denkmäler der Baukunst gibt es weit mehr zu entdecken, als in den Reiseführern steht.

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