2022 wurden weltweit mehr als 35 Millionen Bibeln verbreitet
Weltverband der Bibelgesellschaften listet Brasilien, USA und Indien als Spitzenreiter
Swindon/Wien (epdÖ) – Nach einem starken Rückgang aufgrund der Corona-Pandemie wurden 2022 weltweit wieder mehr Menschen neu mit Bibeln versorgt. 35,5 Millionen Exemplare seien im vergangenen Jahr verteilt worden, rund drei Millionen mehr als im Vorjahr, teilte die Deutsche Bibelgesellschaft mit. Sie berief sich dabei auf den Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies) mit Sitz im englischen Swindon. 2019 hatte der Verband erstmals von mehr als 40 Millionen Bibeln pro Jahr weltweit berichtet.
Die Länder mit der höchsten Zahl neu verbreiteter Bibeln im Jahr 2022 waren Brasilien (4,8 Millionen Exemplare), die USA (2,6 Millionen) und Indien (2,5 Millionen). Einen bemerkenswerten Anstieg habe es außerdem in China von 1,2 auf 1,8 Millionen Bibeln sowie im buddhistisch geprägten Kambodscha gegeben, wo sich die Zahl der verbreiteten Bibeln auf 25.000 Exemplare verdoppelt habe. Die meisten Bibeln wurden auf Spanisch (5,8 Millionen), Englisch (5,4 Millionen) und Portugiesisch (4,9 Millionen) verbreitet, gefolgt von Mandarin (1,8 Millionen). Der Anteil digitaler Bibelausgaben stieg demnach 2022 auf mehr als ein Viertel an. Rund 28 Prozent aller vertriebenen Vollbibeln wurden im Internet heruntergeladen.
Die vom Weltverband der Bibelgesellschaften jährlich erstellten „Scripture Distribution Statistics“ berücksichtigen ausschließlich Zahlen von Verlagen und Organisationen, die dem Weltverband angehören. Dessen Generalsekretär Dirk Gevers sagte, das weltweite Netzwerk der 160 nationalen Bibelgesellschaften ermögliche eine „effiziente Verteilung“ der Bibel. Ziel sei, dass jeder eine Bibel erhalten könne. Auch die Österreichische Bibelgesellschaft (ÖBG) ist als Mitglied des Weltbundes der Bibelgesellschaften in die weltweite Arbeit der Bibelübersetzung und -verbreitung eingebunden. Ihren Sitz hat die ÖBG in Wien, im Bibelzentrum am MuseumsQuartier (MQ).